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Wie kann der Ausbau von Mobilfunknetzen und schnellem Internet in Hessen vorangebracht werden? Diese Frage stand im Zentrum des 14. „Gigabitgipfels“, zu dem das hessische Digitalministerium am 27. Juni 2024 eingeladen hatte. Einige Hundert Vertreter:innen aus der Telekommunikationsbranche, Landes- und Bundespolitik sowie von Netzbetreibern und Unternehmen waren dazu nach Wiesbaden gekommen.
Digitalministerin Kristina Sinemus betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass Hessen ein Jahr nach Verabschiedung der „Gigabitstrategie“ der Landesregierung beim Netzausbau gut dastehe. Beim erklärten Ziel der Landesregierung, bis 2030 alle hessischen Haushalte ans Glasfasernetz für schnelles Internet anzuschließen, sei man in der letzten Zeit „einen deutlichen Schritt weitergekommen“, sagte sie.
Allein seit 2018 könnten 1,6 Millionen hessische Haushalte zusätzlich Internet in einer Geschwindigkeit von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde erhalten, womit Hessen unter den Flächenländern auf Platz vier vorgerückt sei, erklärte Sinemus. Laut aktuellen Zahlen verfügten Ende vergangenen Jahres 26 Prozent der Haushalte über einen echten Glasfaseranschluss. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um zehn Prozentpunkte. Beim Mobilfunk sei es in Kooperation mit den großen Anbietern gelungen, „einige weiße Flecken zu schließen“, sagte Sinemus. Auch weil Hessens Topografie für guten Handyempfang schwierig sei, bleibe aber „noch einiges zu tun“.
Als Projektträger des Förderprogramms für den Ausbau des Gigabit-Internets in Hessen war auch aconium auf dem Gipfel vertreten. So gab Tim Brauckmüller, Geschäftsführer der aconium GmbH, im Festnetzworkshop einen Beitrag zu den Rahmenbedingungen des Breitbandausbaus, die von der Gigabitstrategie maßgeblich geprägt sind.
Die Maßnahmen zum Erreichen des Ziels beinhalten u.a. vereinfachte, beschleunigte und digitalisierte Genehmigungsverfahren, den verstärkten Einsatz alternativer Verlegemethoden, mehr Transparenz durch das Gigabit-Grundbuch, die Entwicklung eines modernen europäischen Rechtsrahmens, die Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Branche und die Schaffung von Informations- und Beratungsangeboten.
Dass die Maßnahmen wirken, zeigte Tim Brauckmüller anhand eines statistischen Überblicks über den Gigabit-Ausbau. So kann Hessen beispielsweise über alle Technologien hinweg mehr als 70 Prozent der Haushalte mit Breitband versorgen – ein Erfolg für ein Flächenland wie Hessen. Gleichzeitig zeigen sich regionale Unterschiede: Während in städtischen Gebieten ca. 86 Prozent der Haushalte abgedeckt sind, liegt der Wert auf dem Land bei 35 Prozent. Ein Einblick in das Bundesförderprogramm, in die neuen Regelungen, die beispielsweise die Branchendialoge und Markterkundungsverfahren betreffen, und das Lückenschluss-Pilotprogramm als einer Alternative zum Standard- und Fast-Lane-Aufruf rundeten den Vortrag ab.
Als positives Beispiel wie der eigenwirtschaftliche und geförderte Ausbau, sowie Planungen und Synergien genutzt werden können, wurde das Gigamap-Portal des Landes Hessen vorgestellt. Das Gigamap-Portal wurde von aconium entwickelt und fortlaufend mit neuen Funktionen und Inhalten gespeist. Zusammen mit der Gigamap-Akademie und weiteren Unterstützungsangeboten der ekom21 wird so eine Unterstützung für Kreiskoordinatoren und Kommunen abgerundet.
Parallel zu dieser Präsentation fand ein Mobilfunkworkshop für vornehmlich kommunale Vertreter:innen statt. Hier wurden den Teilnehmer:innen die neuen Instrumente des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation vorgestellt wie etwa Standorterfassungstools, Mietpreismodelle und die Mobilfunkakademie. Mit dem eLearning-Angebot aus der Feder der aconium „Mobilfunkausbau auf kommunaler Ebene gestalten“ baut Hessen als erstes Bundesland eine Mobilfunkakademie auf. Philipp Brückner, Projektmanager der aconium GmbH, präsentierte die Details. Der Kurs unterstützt besonders Kommunen, die bei der Standortsuche von Mobilfunknetzbetreibern kontaktiert werden. Er bietet Basisinformationen zu Mobilfunktechnik, liefert Informationen wie der Ausbau prozessual abläuft und erläutert rechtliche Besonderheiten bei der Genehmigung von Mobilfunkmasten in Hessen. Interessierte finden den Kurs anmelde- und kostenfrei unter: https://www.e-learning.hessen.de/moodle/course/view.php?id=160
Natürlich waren wir auch, wie viele weitere Aussteller, mit einem Stand vertreten. Der Gigabit-Gipfel führte die Akteur:innen der Wirtschaft und öffentlichen Hand wieder einmal konstruktiv zusammen.