Die Digitalisierung ist nicht nur ein technisches, son­dern vor allem ein gesellschaftliches Thema, das in allen Bereichen des Lebens zu weitreichenden Verän­derungen führt. Deshalb widmen wir uns auch am dritten und letzten Messetag ausführlich diesem Thema. Am Vormittag wurde den Besuchern anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis ein Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung gewährt.

Jan-Philippe Schilt, Projektleiter des eco Verband der Internetwirtschaft e. V., stellte einige Ergebnisse einer Smart City-Studie vor. Die Studie von eco und Arthur D. Little prognostiziert für die nächsten fünf Jahre ein starkes Wachstum in verschiedenen Marktsegmenten. Vor allem im bisher wenig berücksichtigten Bildungsbereich sei ein besonders hohes Wachstum zu erwarten. Außerdem können die öffentliche Verwaltung, der Energiesektor und der Tourismus vom Konzept der Smart City profitieren und darüber zu einer effizienteren Gestaltung der Städte und zur Erhöhung der Lebensqualität beitragen. Der Datenaustausch zwischen den Sektoren spielt dafür eine entscheidende Rolle. Schilt betonte außerdem einige Erfolgsfaktoren für die intelligente Stadt, etwa eine klare Vision, ganzheitliche Plattformen sowie Kooperationsstrategien der Smart City-Anbieter oder der Wissensaustausch über verschiedene Segmente hinweg.

Im Anschluss ging Dr. Peter Pascher vom Deutschen Bauernverband konkret auf das Thema smarte ländliche Regionen aus Sicht der deutschen Landwirte ein. Ziel sei der digitale Bauernhof, bei dem alle Daten auf dem mobilen Endgerät zusammenfließen und von überall abrufbar und nutzbar sind. Die Landwirtschaft gilt als der Wirtschaftsbereich, in dem sich nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes Digitalisierung und Datenintegration mit besonders hohem Tempo weiterentwickeln. In seinem Vortrag ging Pascher auf die Handlungsfelder der digitalen Landwirtschaft ein. Test- und Experimentierfelder, Innovationsförderung, Start-up-Förderung und Ausbildung und Hochschulausbildung seien nötig, um Digitalisierung für Landwirte greifbar zu machen.

Im darauffolgenden Vortrag stellt Romy Pützschler, Projektmanagerin der aconium GmbH, das europäische Projekt WiFi4EU vor, das die flächendeckende Einführung von freiem WLAN unterstützt. Bürger und Besucher tausender EU-Gemeinden kommen damit in den Genuss leistungsfähiger Internetzugänge. Die Projekte werden nach dem Windhundverfahren ausgewählt. Es geht vorrangig darum, Orte auszustatten, an denen bisher kein kostenloser privater oder öffentlicher WLAN-Hotspot vorhanden ist.

5G Smarte Welt – mehr als nur Mobilfunk: Die allgegenwärtige Vernetzung von Personen, Dingen und Prozessen durch 5G Infrastrukturen, ein intelligentes Kommunikations- und ein konvergentes 5G-Netz sowie die Evolution der heutigen Netzinfrastruktur und schrittweise Einführung von 5G Komponenten und 5G Anwendungen waren Kernthemen in dem Vortrag von Cornel Pampu, Senior Projektmanager der aconium GmbH. Das 5G Netz und die intelligente 5G Welt ermöglichen eine moderne, mobile und vernetzte Gesellschaft und sind das Ökosystem für Innovation und für die Digitalisierung.

 


Foto oben: Romy Pützschler, Projektmanagerin, aconium GmbH bei ihrem Vortrag am 26.10.2017 in Berlin bei der Messe „Digitale Regionen – heute und morgen“.
Fotocredits: aconium GmbH / Florian Schuh