1.400 Teilnehmer trafen sich am 15.11. und 16.11.2017 im Exhibition Centre London (ExCeL), um auf dem Global Mobile Broadband Forum über die Entwicklungen neuer Geschäftsmodelle zu diskutieren und sich auf internationaler Ebene auszutauschen. Vertreter der aconium GmbH waren vor Ort und sprachen mit Entscheidern insbesondere über die Potenziale der 5G-Technologie.

Als Basis für die künftige Mobilkommunikation wird 5G viel mehr sein als nur ein weiterer leistungsfähigerer Standard. 5G ermöglicht eine umfassende Vernetzung von Menschen, Geräten und Prozessen und bedeutet damit aus technischer, gesellschaftlicher und nicht zuletzt aus ökonomischer Sicht eine massive Veränderung.
Die mittlerweile achte Ausgabe der Konferenz stellte diesmal notwendige Erneuerungen und Innovationen bei Geschäftsmodellen für die 5G-basierten Dienste der Zukunft in den Mittelpunkt.

Mobile Reshapes the World

Das Motto „Mobile Reshapes the World“ nahm Ken Hu, Rotating CEO, Huawei, in seiner Keynote auf und stellte die wirtschaftliche Bedeutung von 5G heraus. Damit gab er den Kurs für die Konferenz vor. Wichtigste Treiber für 5G im Markt werden seine hohe Verfügbarkeit und seine hohe Bandbreite sein, so Hu. Zukünftige Mobilfunknetze werden sich automatisch, selbstoptimierend und selbstheilend betreiben lassen, so seine Vision. Derzeit seien zwar zahlreiche Akteure dabei, Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wichtig werde aber sein, dass die Transformation der mobilen Netze vor der Einführung neuer 5G-basierter Dienste abgeschlossen sei. Nur so könne die Transition von 4G zu 5G ein Erfolg werden. Hu betonte die Notwendigkeit der Erschließung neuer, lukrativer Geschäftsfelder, denn nur auf diesem Wege seien die hohen Investitionskosten für den Ausbau zu rechtfertigen.

Nachfrage nach Streaming-Inhalten als Treiber für die Entwicklung
Unbestreitbar wächst der Bedarf an schnellen Datenverbindungen. Deutlich wird dies vor allem an der zunehmenden Bewegtbildnutzung mit immer höheren Auflösungen. Aktuell streamt bereits jeder Mobilnutzer 36 Minuten Videoinhalte. Diese wachsende Beliebtheit von Video-Streaming sei eine große Aufgabe und Chance für die Telekommunikationsindustrie, so David Lynn, CEO von Viacom International, in seiner Präsentation zu mobilen Videoinhalten.

Intelligente und flexible Produktion
Auf das Thema Flexibilisierung der Industrieautomation durch 5G kam Joni Rautavuori von ABB Robotics zu sprechen. In den Fabriken der Zukunft werde 5G höchste Flexibilität ermöglichen. Die Digitalisierung lässt Systeme bereits heute immer besser zusammenarbeiten. Intelligente Produktionsanlagen, die autonom miteinander kommunizieren, werden in Zukunft Normalität sein.

Neue, ganzheitliche Geschäftsmodelle
Wie stark 5G unsere Welt möglicherweise verändern wird, darauf ging Gary Coombe, President, P&G Europe, in seiner Keynote ein. Gerade die mobilen Technologien werden nahezu jedes Geschäftsmodell auf dem Planeten nachhaltig (um)formen. Hier gelte es, die Chancen zu ergreifen, die dieser Umbruch mit sich bringt. Coombe sprach in diesem Zusammenhang von nahtlosen Übergängen zwischen Kaufhandlung, personalisiertem Marketing und einem umfassenden Markenerlebnis, die sich künftig über mobile Dienste realisieren lassen.

Diese und viele andere Ideen und Visionen wurden neben den Keynotes auch in Diskussionsrunden verhandelt. Dabei wurde deutlich, dass die 5G-Zukunft mit ihren in Teilen noch vagen, in Teilen aber bereits ausbuchstabierten Optionen die globale Mobilfunkbranche und mit ihr viele angrenzende Sektoren wie Robotik, Automation, Energiewirtschaft oder Medizintechnik derzeit in Atem hält und zu massiven Veränderungen führen wird.

Weitere Informationen zum Thema 5G sind in der kürzlich von der aconium GmbH im Auftrag der Hessen Trade & Invest (HTAI) verfassten Studie 5G – Aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Potenziale für den Zugang zu kommunaler Infrastruktur zu finden.


Foto oben: Besucher auf dem Global Mobile Broadband Forum 2017 in London.
Foto unten: Vortrag von Joni Rautavuori von ABB Robotics auf dem Global Mobile Broadband Forum 2017 in London.
Fotocredits: aconium GmbH / Frank Kensy