© aconium, CORA-Partner trafen sich vom 22. bis zum 24. Mai 2019 in der Provinz Hedmark, Norwegen.

Partner des Projekts CORA (COnnecting Remote Areas with digital infrastructure and services) besuchten vom 22. bis 24. Mai 2019 die norwegische Provinz Hedmark, um von den Erfahrungen der norwegischen und schwedischen Projektpartner zu lernen.

Bibliothek schult Einwohner

Bei der ersten Station in der Kongsvinger-Bibliothek lag der Schwerpunkt auf der digitalen Agenda der Gemeinde Kongsvinger. Im Zuge der digitalen Transformation kombiniert Kongsvinger die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer. Dadurch werden Arbeitsprozesse und Technologie verbessert, ein Change Management implementiert und die Verwaltung erneuert. Kommune und Bürger entscheiden gemeinsam, wie sie den großen Herausforderungen der Digitalisierung begegnen wollen. Die Bibliothek Kongsvinger hilft den Bewohnern ganz konkret dabei, ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern, indem sie z. B. Kurse zur Nutzung von Computer, Internet, E-Mail oder E-Commerce anbietet.

Grenzüberschreitende Infrastruktur

Die nächste Station der Reise war Finnskogtoppen an der norwegisch-schwedischen Grenze, wo ein grenzüberschreitendes Glasfasernetz eingerichtet werden soll. Die Vorbereitungen kommen gut voran. Partner aus den Provinzen Hedmark (Norwegen) und Värmland (Schweden) arbeiten gemeinsam an den administrativen und technischen Herausforderungen. Ein schwedischer Zugangspunkt wird direkt an der Grenze eingerichtet. Von dort aus wird ein norwegisches Unternehmen die Glasfaser an die Haushalte und Unternehmen in Norwegen leiten.

Hedmark besteht aus mehreren ländlichen Regionen, die bisher keinen Zugang zu schnellem Internet haben (Weiße Flecken). Die Breitbandstrategie Hedmarks bietet Lösungen für diese Herausforderung, die in Teilen bereits umgesetzt werden. So ist in der Gemeinde Grue bereits ein Glasfaserprojekt gestartet. Ziel: den Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Internet von zehn Prozent aller Haushalte im Jahr 2018 auf 72 Prozent im Jahr 2019 zu erhöhen.

Digitale Kompetenzen älterer Menschen

Neben der Errichtung grenzüberschreitender Glasfaserinfrastruktur ist die Verbesserung der digitalen Fähigkeiten älterer Menschen eine Herausforderung in den ländlichen Gebieten Schwedens und Norwegens. Die Gemeinde Torsby (Värmland, Schweden) setzt dafür mit dem Programm „Go Digital“ bereits konkrete Maßnahmen um. In den Workshop-Reihen bringen junge Menschen Älteren den Umgang mit dem Internet bei. Ein ähnliches Konzept verfolgen die drei ländlichen Gemeinden in Norwegen, Kongsvinger, Grue und Eidskog.

CORA identifiziert Herausforderungen

Die Reise zeigte: Die Umsetzung des CORA-Projekts verläuft nach Plan. Trainings-Material für die drei Schwerpunkte Breitbandausbau, Verbesserung digitaler Fähigkeiten und digitale Dienste sind online verfügbar. In den Partnerregionen werden zehn Pilotprojekte durchgeführt. Die dabei bisher identifizierten Herausforderungen sind:

  • Mangelndes Bewusstsein auf allen Ebenen der Beteiligten (Endnutzer, Politiker) für grenzüberschreitende und transnationale Lösungen,
  • Administrative Barrieren,
  • Spannungen zwischen den Beteiligten (nationale, regionale, lokale Verwaltung, Wirtschaft) hinsichtlich der Verantwortung für digitale Infrastruktur, Digitalisierung oder Maßnahmen mit Schwerpunkt digitale Kompetenzen,
  • Einbeziehung der Anwender, da sie die Vorteile noch nicht kennen und die Notwendigkeit der Implementierung nicht erkennen.

Das nächste CORA-Partnertreffen und die nächste Stakeholder-Konferenz ist für den 6. bis 8. November 2019 in Groningen, Niederlande, geplant.