Die elf teilnehmenden Partnergemeinden rund um die Ilz im südöstlichen Bayerischen Wald haben den Zuschlag für ihre Bewerbung im Rahmen des Wettbewerbs „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ erhalten. Gemeinsam mit der aconium GmbH erfolgt nun die digitale Transformation der Kommunen zu einem strategischen, integrierten, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Raum.
Das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ist zentraler Bestandteil des Anliegens, Städte und Gemeinden im Zeitalter der Digitalisierung nachhaltig zu entwickeln. Mit insgesamt 73 Modellprojekten werden seit 2019 so auch ländliche Räume gefördert.
Als eine sehr ländlich geprägte Region im Bayerischen Wald, ist das Ilzer Land mit großen Herausforderungen konfrontiert: Diese reichen von aussterbenden Ortskernen, dem demografischen Wandel, der Abwanderung junger Menschen bis hin zur Sicherung der Nahversorgung und der Wirtschaftskraft. Daher wurde mit dem Förderzuschlag ein wichtiger Grundstein für eine zukunftsträchtige Entwicklung der Kommunen des Ilzer Landes gelegt.
Das Ziel ist klar – die Zukunft ist hybrid. Dabei sollen digitale Lösungen keinen Selbstzweck erfüllen und keinen Ersatz zum analogen gesellschaftlichen Miteinander darstellen, sondern dieses vielmehr ergänzen und somit der Stärkung und dem Erhalt der Gemeinschaft vor Ort dienen. Dabei begleitet die aconium GmbH, gemeinsam mit ihren Partner:innen DKSR und Polidia die elf Gemeinden – Eppenschlag, Fürsteneck, Grafenau, Hutthurm, Innernzell, Perlesreut, Ringelai, Rörnbach, Saldenburg, Schöfweg und Thurmansbang – bei der Erstellung der regionalen Entwicklungsstrategie für ein „SmartesLand“.
Seit dem Projektstart im Mai konnten, unter enger Einbindung der beteiligten Gemeinden die kommunalen Besonderheiten, Bedarfe und Entwicklungspotenziale der einzelnen Kommunen herausgearbeitet und auf eine übergeordnete Ebene gebracht werden.
In einer breit angelegten Kreativwerkstatt, die den Prozess begleitete, konnten vielfältige regionale Akteur:innen wie Vertreter:innen der Wirtschaft, der Senior:innen, der Jugend, der Verwaltung in Workshops, Machertons und spezialisierten Denkwerkstätten zu Wort kommen und ihre Bedarfe, Bedenken und Ideen einbringen.
Daneben sorgten verschiedene Bürger:innenbeteiligungsformate für das fortwährende Mitwirken der Bevölkerung vor Ort und rückten die Themen „Digitalisierung“ und „SmartesLand“ ins Bewusstsein der Bewohner im Ilzer Land.
Mehr als 400 Projektideen wurden im Laufe des Jahres gesammelt und in einzelne Themenbereiche zusammengefasst. Die nun geplanten Maßnahmen, wie bspw. „Hybride Dorfzentren“ zur Nutzung von Leerständen und Bereitstellen von digitalen Geräten und unterschiedlichsten Schulungen oder auch „Hybride Kulturangebote“, die die Identität stärken und die regionale Baukultur näher bringen sollen, zielen darauf ab, verschiedenste Bereiche des täglichen analogen Lebens mit digitalen Komponenten zu ergänzen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern. Aber auch die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit in der Region, ebenso wie die Etablierung einer langfristigen Beteiligungskultur sind wichtige Themen, die im Rahmen konkreter Maßnahmen ausgearbeitet wurden.
Die aconium widmet sich aktuell, unter Berücksichtigung aller Beiträge aus der Bevölkerung und der Interessensgruppen, und in enger Zusammenarbeit mit dem Smart City Team des Ilzer Landes e.V. der Verschriftlichung der „SmartesLand-Strategie“. Diese soll im Frühjahr kommenden Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden.