Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und die Bundesnetzagentur haben ein zentrales Register für den Mobilfunk- und Glasfaserausbau geschaffen, das Gigabit-Grundbuch. Auf der Online-Plattform www.gigabitgrundbuch.bund.de sind nun alle wichtigen Informationen zu den Telekommunikationsinfrastrukturen in Deutschland zentral abrufbar.

Das Ziel dieses Grundbuches ist es, für Unternehmen, öffentliche Verwaltung und zum Beispiel Kommunen die Ausbauplanungen im Festnetz- und Mobilfunkbereich zu erleichtern. Auch die Bürger:innen sollen dadurch einen besseren Überblick über die Verfügbarkeit von Breitband- und Mobilfunknetzen bekommen. Durch das Grundbuch können Investitions- und Förderentscheidungen schneller und zielgerichteter getroffen werden. Dadurch wird der Ausbau der digitalen Infrastruktur deutlich beschleunigt.

Bundesminister Dr. Volker Wissing sieht in dem Gigabit-Grundbuch einen großen Schritt für die Digitalisierung: „Damit setzen wir eine zentrale Maßnahme der Gigabitstrategie um und modernisieren unser Land. Eine erfolgreiche Digitalpolitik erfordert fundierte Informationen über die Telekommunikationsinfrastrukturen. Gemeinsam mit der Bundesnetzagentur haben wir eine Datendrehscheibe geschaffen, die detailliert und nutzergerecht zeigt, wo wir beim Ausbau der Gigabit-Netze stehen. Das Gigabit-Grundbuch ist eine wichtige Grundlage, um den Ausbau von Glaserfaser- und 5G-Netzen weiter zu beschleunigen. Unser Ziel ist es, die Datenplattform stetig weiterzuentwickeln und weitere Anwendungen umzusetzen. Dazu gehören detaillierte Informationen zu künftigen Ausbauvorhaben und für den Ausbau in Frage kommende Liegenschaften.“

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, findet ähnliche Worte: „Für das Gigabit-Grundbuch nutzen wir unsere Expertise bei der Datenerhebung und Auswertung aus dem Infrastrukturatlas und dem Mobilfunk-Monitoring. Wir veröffentlichen zukünftig einen noch umfassenderen Überblick über den Ausbau der Breitbandnetze.“

Das Gigabit-Grundbuch besteht aus drei grundsätzlichen Diensten

Bürgerplattform: Diese basiert auf dem bisherigen Breitbandatlas, der Zentrale für die aktuelle Breitbandversorgung in Deutschland für Festnetz und Mobilfunk. Die Bürgerplattform ist für alle einsehbar und zeigt adressgenau die verfügbaren Technologien und Geschwindigkeiten für die Bürger.

Analyseplattform: Diese Plattform enthält weiterführende Auswertungen und bedarfsgerechte Darstellungen speziell für Verantwortliche in der öffentlichen Verwaltung.

Planungsplattform: Die Planungsplattform ist eine Weiterentwicklung des Infrastruktur- und Baustellenatlas und richtet sich speziell an die ausbauenden Unternehmen.

Mit den ebenfalls 2023 beginnenden Vorbereitungen für das neue Messpaket soll zudem die Analyse der Mobilfunkversorgung in Deutschland verbessert werden. Die Versorgungsmeldungen der Mobilfunknetzbetreiber sollen dann auf Basis eines entsprechenden Konzeptes durch Messungen unterstützt werden, um die Erfahrungen der Mobilfunknutzerinnen und -nutzer vor Ort besser abzubilden. Gemeinsam mit der Funkloch-App der Bundesnetzagentur und einer sukzessive erweiterten Messdatenerhebung entstehen so valide und konsistente Erkenntnisse über die Mobilfunkversorgung und Unterstützungsbedarfe in den Städten und auf dem Land.

So kommen die Daten zusammen

Die zentrale Plattform ist auf genaue und aktuelle Daten angewiesen. So fließen in den Breitbandatlas Daten ein, die von den Mobilfunknetzbetreibern bereitgestellt werden. So ergibt sich ein Bild über die Mobilfunknetzabdeckung. Ergänzt wird dieses dann durch die sogenannte Funklochkarte. Hier werden die durch die Nutzerinnen per Funkloch-App erfassten realen Daten der Mobilfunkversorgung erfasst. Zusätzlich fließen Werte der regional von Verbraucherinnen und Verbrauchern gemessenen Datenübertragungsraten im Festnetz und Mobilfunk ein. Zukünftig soll mit der Planungsplattform ein weiteres Puzzlestück für das Gigabit-Grundbuch hinzugefügt werden. Diese richtet sich insbesonders an die ausbauenden Unternehmen im Telekommunikationsmarkt, da Informationen zu vorhandenen und geplanten Infrastrukturen hier gesammelt werden und so Mitnutzungs- oder Mitverlegungspotenziale ersichtlich werden.