Am 6. September fanden sich mehr als 300 Gäste im Paul-Löbe-Haus in Berlin ein, um an der Fachtagung „Bildung in einer digitalisieren Welt“ teilzunehmen. Diskutiert wurde unter anderem über die notwendigen Rahmenbedingungen digitaler Bildung.

Die aconium engagiert sich im Gesamtvorstand der Opens external link in new windowInitiative D21 für digitale Bildung. Zusammen mit weiteren Partnern hat sie 2014 in der Studie „Opens internal link in current windowMedienbildung an deutschen Schulen“ die Herausforderungen und Anforderungen an eine zeitgemäße Medienbildung in Schulen analysiert. Auf der Fachtagung informierte sie sich über die neusten Entwicklungen und tauschte sich mit Akteuren der Branche aus.

Digitalisierung sollte keine zusätzliche Belastung für Schulen sein, sondern ein Teil von Schulentwicklungsprozessen, die ohnehin stattfinden, stellte Dirk Loßack, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Berufsbildung Schleswig-Holstein, in seiner Eröffnungsrede fest. Prof. Dr. Jürgen Handke von der Universität Marburg beschrieb die Digitalisierung der Hochschullehre als noch ganz am Anfang und forderte mehr Einsatz von Studenten, die als Treiber der digitalen Bildung fungieren könnten.

In Workshops diskutierten die Teilnehmer Chancen und Anforderungen der digitalen Bildung. Digitales Lernen sollte ein Pflichtteil der Ausbildung von Lehrern und Berufsschullehrern werden. Zwischen den Ländern sollte zudem Einigkeit über die zu erlangenden Kompetenzen herrschen. Informatik und das Lernen mit und über Medien gehörten außerdem in den Stundenplan jeder Schule, so nur einige Forderungen.

Die daran anschließende Diskussion im Plenum machte deutlich, dass für eine erfolgreiche Umsetzung von digitaler Bildung einerseits politische Maßnahmen zur Schaffung der Rahmenbedingungen und andererseits großes Engagement der aktiven und digital Interessierten unerlässlich ist. Nur so können Veränderungen auch die Skeptiker erreichen. Die fehlende Infrastruktur sei außerdem nach wie vor ein Problem vieler Schulen. Ohne Breitband gehe es nicht, betonte auch Dirk Loßack in seinem Vortrag.

SPD-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin für Digitale Bildung, Saskia Esken, schloss die Fachtagung mit dem Ausblick, künftig auch die Erwachsenenbildung stärker in den Fokus zu nehmen. In der Erwachsenenbildung, vor allem in Berufsschulen, kommen die Potenziale des digitalen Lernens bisher noch kaum zur Geltung.