Digitalagentur Thüringen: Die Bedeutung von Dorf-Apps für den ländlichen Raum

Die Schaffung von verlässlichen und resilienten Dorfstrukturen ist unerlässlich, um ländliche Regionen als attraktiven und zukunftsgerichteten Lebensraum nicht nur zu bewahren, sondern auch im Sinne einer zu städtischen Räumen gleichwertigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Baustein dafür kann die Nutzung von Dorf-Apps sein, darauf weist die Digitalagentur Thüringen in einem aktuellen Beitrag hin.

Durch die Verwendung von Dorf-Apps kann die Lebensqualität und das Gemeinschaftsgefühl in ländlichen Gemeinden verbessert werden. Insbesondere die Förderung der regionalen Wirtschaft und Kultur sind wichtige Faktoren, um dies zu erreichen. Dorf-Apps seien entscheidend, da sie u.a. Funktionen beinhalten, die lokale Bauern und Märkte bei dem Verkauf von Produkten unterstützen. Ein solches Feature trage nicht nur zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, sondern betone auch die Einzigartigkeit und Vielfalt der regionalen Kultur.

Dorf-Apps können einen erheblichen positiven Beitrag zur digitalen Transformation von Dörfern leisten, wie zahlreiche Beispiele aus dem gesamten Bundesgebiet bereits zeigen. Ein Vorreiter in der internen und externen Vernetzung von Dorfbewohnern, Institutionen und Wirtschaft ist die rheinland-pfälzische Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Bereits im Jahr 2015 wurde hier in einem Pilotprojekt des Fraunhofer-Instituts für Experimentelle Software Engineering IESE Kaiserslautern, dem Ministerium des Innern und für Sport sowie der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. das Gemeinschaftsvorhaben „Digitale Dörfer“ ausgerufen. Dabei wurde unter anderem ein lokaler Online-Marktplatz eröffnet, um Gütern vor Ort eine gemeinschaftliche Handelsplattform zu bieten und so den lokalen Handel zu stärken. Aus diesem Pilotprojekt heraus wurden verschiedene weitere Module entwickelt, darunter die „DorfNews“. Dabei handelt es sich um ein lokales Onlineportal, mit dem Ziel, ein Schwarzes Brett für Bürger, Vereine und Verwaltung in Dorfgemeinschaften zu schaffen.

Zusätzlich gibt es den „DorfFunk“, eine lokale Kommunikationszentrale auf Basis einer App, die es Bürger:innen ermöglicht, in direkten Kontakt mit der Verwaltung sowie untereinander zu treten, um Anliegen, Wünsche und Neuigkeiten auszutauschen. Das Projekt ist von der Bevölkerung vor Ort so gut angenommen worden, dass es mittlerweile in eine Vielzahl von weiteren Dorfgemeinschaften übertragen wurde und auch immer wieder als Best-Practice-Beispiel der digitalen Transformation im ländlichen Raum herangezogen wird, so zum Beispiel im September dieses Jahres auf der Regionalen Netzwerkkonferenz des Forum Leine-Weser.