Viele deutsche Kommunen entwickeln ihre Digitalisierungsstrategien weiter und etablieren neue Maßnahmen auf dem Weg zur Smart City. Einige davon werden vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert, das die Maßnahmen und ihre Ergebnisse über die zuständige Koordinierungs- und Transferstelle Smart Cities (KTS) in einer Datenbank öffentlich zugänglich macht. Das neueste Update verdeutlicht: es werden kontinuierlich neue Smart-City-Projekte und Ideen in den derzeit 73 geförderten Modellprojekten auf den Weg gebracht.
Die Datenbank enthält nun 650 Maßnahmen. Ein halbes Jahr zuvor waren es etwa 570. Die geförderten Kommunen erstellen selbst die Inhalte für die Datenbank, welche im Oktober 2022 startete und seit Mai 2023 öffentlich einsehbar ist. Mithilfe einer Filterfunktion sehen Nutzer:innen, welche Bereiche abgedeckt werden. Beispielsweise werden derzeit 114 Apps, 89 Tools für digitale Beteiligung und 72 digitale Zwillinge entwickelt.
Die KTS ist dem BMWSB zugeordnet und hat als Ziel, innovative Smart-City-Lösungen in der kommunalen Praxis zu etablieren. Sie unterstützt geförderte Modellprojekte bei der Entwicklung von vielfältigen Lösungen, damit andere Kommunen in Deutschland von diesen Erfahrungen profitieren können. Die KTS ermutigt Kommunen, eigene nachhaltige und gemeinwohlorientierte Lösungen für Stadt- und Kommunalentwicklung zu erproben, umzusetzen und weiterzuverbreiten. Die aconium GmbH begleitete eines dieser geförderten Modellprojekte im Freistaat Bayern bei der Erarbeitung einer individuellen Smart City Strategie:
Um die Digitalisierung voranzutreiben, haben sich elf Gemeinden im bayerischen Ilzer Land zusammengeschlossen. Ihre Digitalisierungsstrategie zielt auf eine integrierte, gemeinwohlorientierte und nachhaltige Regionalentwicklung. Unter dem Motto „Hand in Hand im Ilzer Land: Gemeinsam digital werden und analog bleiben“ nehmen sie kommunale Innovationsfelder in den Blick und erarbeiten gemeinsam mit den Gemeinden, aconium, Expert:innen vor Ort und der Bevölkerung Lösungen. In der ländlich geprägten Region im Bayerischen Wald sollen digitale Lösungen die Gemeinschaft vor Ort fördern, etwa durch hybride Dorfzentren und die Online-Beteiligungsplattform MITREDEN. Der Gemeindeverbund plant auch den Aufbau eines regionalen Datenraums, um das Potenzial verschiedener Daten aus den Gemeinden zu nutzen.
Das Gemeinschaftsprojekt im bayerischen Ilzer Land ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich einzelne Ideen gemeinsam leichter umsetzen lassen. Von solchen Erfahrungen können letztendlich alle Kommunen in Deutschland profitieren. Mit dem Beratungs- und Vernetzungsangebot Start Smart der KTS erhalten alle deutschen Städte, Kreise, Gemeinden und Regionalverbände inhaltliche und praktische Unterstützung auf ihrem Weg zur Smart City. Die Modellprojekte-Datenbank ist wesentlicher Teil des Smart-City-Wissensspeichers, der es Interessierten ermöglicht einfach passende Ideen, Partner und Lösungen zu finden.