Neunburg vorm Wald hat sich zum Ziel gesetzt, die digitale Stadtentwicklung vor Ort voranzutreiben. Dank des Förderprogramms „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ des Bayerischen Staatsministerium für Digitales erhielt die oberpfälzische Stadt die notwendige finanzielle und fachliche Unterstützung, um einen eigenen Digitalen Zwilling zu entwickeln. Die aconium GmbH hat die Gemeinde über die gesamte Projektlaufzeit begleitet und mit ihr eine passgenaue virtuelle Nutzeroberfläche erarbeitet, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Stadt orientiert.
Mithilfe der Open Source Lösung „Masterportal“ erstellte aconium einen Digitalen Zwilling für Neunburg vorm Wald. Das erleichtert beispielsweise die Planung von Bauvorhaben vor Ort. Bisher wurden Planungsprozesse umständlich in PDF-Formaten kommuniziert. Mit dem Digitalen Zwilling kann die Stadt auf anschauliche 3D-Planungsszenarien im Web-Browser als Grundlage für Stadtentwicklungssimulationen zugreifen.
Hierfür können Geodaten in verschiedenen Formaten hochgeladen und innerhalb der Plattform als Layer visualisiert werden. Es sind aber auch andere Datenquellen integrierbar. Neunburg vorm Wald hat zum Beispiel die Planung für einen neuen Anbau an eine bestehende Schule als Gebäudemodell in den 3D-Layer eingebunden, um so die Erweiterung des Schulgebäudes anschaulich simulieren und transparent darstellen zu können. Kommunen und Bürger:innen können über die Nutzeroberfläche des Digitalen Zwillings ebenfalls Einsicht in Flächennutzungspläne, wie Grünflächen oder unbebaute Grundstücke, sowie Kultur- und Baudenkmäler erhalten.
Der Digitale Zwilling bietet eine umfassende Lösung für die Bedürfnisse aller Beteiligten. Davon profitieren Bauämter, Stadträte, Bauherren und natürlich auch die Bevölkerung. Das trägt nicht nur zu einer effizienteren Stadtplanung bei, sondern stärkt durch Transparenz das Gemeinschaftsgefühl und das Vertrauen zwischen den Bürger:innen und kommunalen Stakeholdern .
Hintergrund des Projektes
Mit einem Gesamtfördervolumen von rund einer Million Euro wurden laut Ministerium 17 Projekte von 13 Einzelkommunen sowie vier kommunalen Verbünden gefördert. Die teilnehmenden Kommunen erhielten Beratungs- und Coaching-Leistungen ausgewählter Dienstleister für die fachliche und technische Umsetzung sowie finanzielle Mittel von bis zu 50.000 Euro für einzelne Kommunen und bis zu 75.000 Euro für ortsübergreifende Projekte.
Das bayernweite Projekt förderte außerdem den Austausch zwischen den Kommunen, sodass die Akteure gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren können. Ein begleitendes Qualifizierungsprogramm stellt sicher, dass auch nach Projektende mit und an den Digitalen Zwillingen weitergearbeitet werden kann.