Um die Möglichkeiten von Digitalisierungsprojekten vor allem für Grenzregionen voll auszuschöpfen, lohnt es sich über Landesgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Das gilt auch für Projekte aus dem Bereich Smart Regions. Durch Kooperationen entstehen neue Ideen und Wege für die Umsetzung smarter digitaler Prozesse und Anwendungen, von denen mehr Menschen profitieren können.

Vor diesem Hintergrund veranstalteten das Tschechische Generalkonsulat in München, die Themenplattform Smart Cities and Regions von Bayern Innovativ und der Verein „Digitalraum Main-Donau-Moldau e.V.“ eine Smart Regions-Informationstour in Oberfranken. Am 23. und 24. April informierten sich ausgewählte Vertreter:innen aus Kommunen, Wissenschaft und Ministerien sowie Dienstleister aus dem Bereich Digitalisierung und Smart City über innovative Lösungen in den Sektoren Energie, Mobilität und Dateninfrastrukturen. Der Austausch wurde vom tschechischen Wirtschaftsministerium im Rahmen des Programms „Projekte der Wirtschaftsdiplomatie” (PROPED) des Außenministeriums der Tschechischen Republik gefördert.

Im Bereich Smart City und Smart Regions hat die aconium GmbH in der Vergangenheit ihre Expertise in zahlreiche bayerische Projekte eingebracht, unter anderem zur Implementierung von Digitalen Zwillingen, der Erprobung von automatisiertem und vernetzten Fahren oder der Digitalisierung in Gebietskörperschaften. Zudem hat das Team der aconium umfassende, langjährige Erfahrung in der Umsetzung grenzüberschreitender INTERREG-Projekte rund um das Thema Digitalisierung, wie CORA oder COM³ sowie Energie, wie LowTEMP 2.0 oder HyTrEc2. Aus diesem Grund begleitete Katarzyna Stanek, Expertin für Regionalentwicklung und Vertreterin des Smart Regions Teams der aconium GmbH, die Veranstaltung nun schon zum zweiten Mal und hob hervor: „Die Delegationsreise zwischen Bayern und Tschechien zum Thema Smart City unterstreicht die Bedeutung von Partnerschaften und den Erfahrungsaustausch für die gemeinsame Entwicklung innovativer regionaler Lösungen über Landesgrenzen hinaus und fördert die Anbahnung von Kooperationen.“

Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung stand der Einsatz smarter Technologien in bayerischen Kommunen und Landkreisen im nördlichen Grenzgebiet zu Tschechien im Fokus. Das Programm beinhaltete unter anderem die Vorstellung zweier umfangreicher Best Practice Vorhaben für integrierte Stadtentwicklung aus dem bundesweiten Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“: den „Freiraum Fichtelgebirge“ im Landkreis Wunsiedel und „hoferLand.digital“ im Landkreis Hof.

Der erste Tag der Reise setzte den Fokus auf das Thema Energie und startete im Energiepark der Smart City Wunsiedel. Hier werden Wärme und Strom mittels erneuerbarer Energien erzeugt – Solaranlagen, Windkraft und Biomasse. Außerdem wird im Energiepark die größte Elektrolyseanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in ganz Bayern betrieben.

Im Anschluss erhielten die Teilnehmer:innen der Delegation im Wunsiedler „Haus der Energiezukunft“ Gelegenheit zum Austausch. Am zweiten Tag führte die Reise in den Landkreis Hof, wo Mobilität und kommunales Datenmanagement im Mittelpunkt standen. Die Region ist unter anderem Teil des Projekts SMO (Shuttle-Modell Region Oberfranken), welches bereits seit Juni 2021 erfolgreich Fahrgäste mit autonomen Fahrzeugen durch die Stadt Hof befördert. Im westlich davon gelegenen Kronach hatten die Teilnehmenden auf dem Campus der Hochschule Coburg die Gelegenheit, eine Rundfahrt in einem der autonom fahrenden Shuttlebusse zu unternehmen. Außerdem konnten die Teilnehmer:innen der Delegation ein 5G-basiertes-Testfeld für autonomes Fahren besuchen. Die Projektbeteiligten demonstrierten, wie sogenannte Teleoperatoren das Fahrzeug aus einem nachgebauten Cockpit aus der Ferne bedienen können, um gegebenenfalls komplexe Fahrsituationen aufzulösen.

Wir nehmen aus der Reise viele Eindrücke mit, freuen uns über die Entwicklungen im Bereich Smart Cities und Regions und sind voller Vorfreude auf neue spannende grenzübergreifende Projekte in diesem Themenfeld!