Es ist so weit: Heute wurde der neue eGovernment MONITOR 2024 der D21 e.V. veröffentlicht. Die jährlich erscheinende Studie gibt Aufschluss über das Nutzungsverhalten und die Akzeptanz digitaler Verwaltungsdienste in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ermöglicht es somit der Gesellschaft, die Entwicklungen und Fortschritte nachzuvollziehen und auf transparente Weise zu sehen, wo Nachholbedarf besteht.

Dabei liegt der Fokus darauf, wie Bürger:innen die eGovernment-Angebote wahrnehmen, welche Hürden es für sie bei der Nutzung gibt und wie sich das Lagebild im Laufe der Jahre entwickelt. Es werden unter anderem Themen wie die Nutzungsintensität, Zufriedenheit und die Gründe für die Nichtnutzung digitaler Angebote beleuchtet.

Relevanz der Ergebnisse

Als einer der Hauptsponsoren des eGovernment-Monitors verfolgen wir die Ergebnisse der Studie mit großem Interesse. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung der Verwaltung kein Selbstzweck ist.

Die Ergebnisse des eGovernment-Monitors stellen für die Politik eine wesentliche Grundlage für politische Entscheidungen dar. Sie verdeutlichen, welche Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung erforderlich sind und in welchen Bereichen gesetzliche Rahmenbedingungen oder Investitionen optimiert werden sollten. Auf diese Weise leistet der Monitor einen Beitrag zur Weiterentwicklung digitaler Strategien.

Vertrauen der Bürger in den Staat durch digitale Angebote

Für mehr als 50 Prozent der Bürger:innen steigern einfach und schnell nutzbare digitale Angebote das Vertrauen in den Staat. Dabei dienen die Services aus der Wirtschaft anscheinend als Vorbild, denn 70 Prozent wünschen sich Verwaltungsdienstleistungen, die so einfach online einsetzbar sind wie im Privatsektor – ganze 6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das Ergebnis deckt sich mit den 71 Prozent der 8.100 Befragten, die einen Vorteil von eGovernment gegenüber der analogen Verwaltung sehen. Knapp die Hälfte der Befragten erhofft sich durch eGovernment-Dienste, Leistungen schneller als im traditionellen Verfahren zu erhalten.

Positiv ist die Offenheit der Bürger:innen gegenüber neuen Technologien in der Verwaltung, allen voran der Künstlichen Intelligenz. Bürger:innen fühlen sich in der Mehrheit (80 Prozent) im Stande, den Begriff erklären zu können. Mehr als die Hälfte haben sogar KI schon einmal eingesetzt. Erfreulich ist auch die positive Entwicklung bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Staates. Auch wenn die meisten Befragten noch immer nicht denken, dass Behörden genauso effizient wie Wirtschaftsunternehmen arbeiten und dass der Staat das Leben seiner Bürger:innen vereinfacht, so nimmt ihre Anzahl merkbar ab. Zusätzlich haben immer mehr Menschen (2023: 26 Prozent, 2024: 29 Prozent) die Zuversicht, dass der Staat in den nächsten drei Jahren ein umfassendes digitales Angebot bereitstellen kann.

Besonderes Augenmerk verdient die Akzeptanz und der Einsatz von Online-Ausweisen: Seit letztem Jahr ist der Anteil der Online-Ausweis-Nutzer:innen entgegen den Vorjahren stark angestiegen, um 8 Prozentpunkte auf 22 Prozent. Zwar muss dieser Wert noch steigen, um eine zentrale Schüsselfunktion im eGovernment darzustellen, jedoch ist der positive Trend offensichtlich.

Ausbaupotenzial gibt es in der Transparenz der angebotenen Dienstleistungen. Diese sollten idealerweise verfügbar, bekannt und leicht auffindbar sein. Knapp die Hälfte der Befragten wünschen sich eine zentrale Plattform, die alle digitalen Services bündelt. Diese existiert bereits in Form des Bundesportals, jedoch kannten gerade einmal 30 Prozent diese Plattform – und nur 6 Prozent haben sie bereits eingesetzt. Weiterhin wünschen sich 42 Prozent der Bürger:innen mehr Personalisierung. Demnach sollten bereits angegebene Daten für vergangene Anträge auch für neue verwendet werden können.

Insgesamt zeigt der Monitor, dass sich viel im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung in die richtige Richtung bewegt, es jedoch auch viel ungenutztes Potenzial gibt.

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