Im Jahr 2022 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung gemeinsam mit den Mobilfunkunternehmen in Deutschland den Mobilfunkpakt ins Leben gerufen. Das Ziel bleibt klar: die Netzabdeckung im Land weiter zu verbessern. Die Bilanz zwei Jahre später zeigt klare Erfolge: Über 4.500 Maßnahmen, darunter mehr als 760 neue Masten sowie Erweiterungen, wurden bereits umgesetzt. Bis Jahresende sollen weitere hinzukommen. Die Mobilfunkversorgung in Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen Jahren eine spürbare Verbesserung erfahren. Besonders dynamisch entwickelt sich der Ausbau der neuesten Mobilfunkgeneration 5G. „Die positiven Versorgungszahlen belegen, dass unser Mobilfunkpakt erfolgreich ist und weiterhin Wirkung zeigt. Die vereinbarten Maßnahmen haben zu spürbaren Verbesserungen für die Menschen im Land geführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse unserer Messaktivitäten in diesem Jahr werden wir weiter daran arbeiten, die Netzqualität und das Nutzungserlebnis der Bürgerinnen und Bürger zu optimieren“, erklärte Digitalisierungsministerin Dörte Schall beim Runden Tisch Mobilfunk.

Die Mobilfunkversorgung in Rheinland-Pfalz hat sich in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. Insbesondere der Ausbau der neuesten und leistungsfähigsten Mobilfunktechnologie schreitet dynamisch voran: 97,5 Prozent der Haushalte und 91,6 Prozent der Fläche sind bereits mit 5G versorgt. Mit 4G/LTE deckt Rheinland-Pfalz laut dem aktuellem Mobilfunk-Monitoring 99,2 Prozent der Haushalte und 97 Prozent der Fläche ab. Sprachmobilfunk erreicht sogar 99,8 Prozent der Haushalte und 99,5 Prozent der Landesfläche. 

Der Ende 2024 auslaufende Mobilfunkpakt für Rheinland-Pfalz enthält klare Vereinbarungen zwischen Land und Netzbetreibern, um bestehende Versorgungslücken zu schließen und leistungsfähigen Mobilfunk auch in ländliche Gebiete zu bringen. Die Vereinbarung umfasst Maßnahmen wie die Errichtung und Aufrüstung von Mobilfunkmasten, ein Monitoring des Ausbaufortschritts, Erleichterungen im Landesbaurecht sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. 

„Gemeinsam mit den Netzbetreibern haben wir uns im Mobilfunkpakt ambitionierte Ziele gesetzt – nicht alle davon konnten erreicht werden. Den weiteren Weg für mehr und besseren Mobilfunk in der Landesfläche werden wir weiter gemeinsam gestalten und dabei auch noch stärker das Nutzungserlebnis der Menschen in den Blick nehmen“, erklärte die Ministerin und kündigte eine Neuauflage des Mobilfunkpakts an. 

Im Mai 2024 hatte die Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der ersten landesweiten Mobilfunkmesswoche eingeladen. Über 2.800 Teilnehmer lieferten mithilfe der Funkloch-App der Bundesnetzagentur fast 1,6 Millionen Messpunkte. Im Rahmen einer zweiten Messwelle erfasste ein professionelles Messfahrzeug auf rund 2.000 Kilometern detaillierte Daten zur Netzabdeckung. Zusätzlich führte der Messdienst der Bundesnetzagentur gezielte Schwerpunktmessungen durch. 

Im Rahmen des Runden Tisches Mobilfunk präsentierte Digitalisierungsministerin Dörte Schall nun den Abschlussbericht der landesweiten Messaktivitäten. Der Bericht enthält die Ergebnisse der ersten Mobilfunkmesswoche im Mai 2024 sowie Erkenntnisse aus den professionellen Messfahrten im Herbst 2024, die in ausgewählten Schwerpunktgebieten durchgeführt wurden.

„Die Messungen haben gezeigt, dass in den Befahrungsgebieten weiträumig eine mobile Breitbandversorgung existiert. Positiv hervorzuheben ist, dass 5G auch in ländlichen Räumen angekommen ist. Trotzdem konnten wir Versorgungslücken aufspüren – sogar dort, wo eigentlich eine Versorgung bestehen müsste. Allerdings ist auch hier bereits Bewegung erkennbar, und die Netzbetreiber stellen Verbesserungen in Aussicht“ sagt Eike Gutt, stellvertretende Teamleitung Mobilfunk.

„Mit den Bürgerinnen und Bürgern möchten wir weiter über den Mobilfunk im Dialog bleiben. Dazu muss nicht die nächste Messwoche abgewartet werden. Mit dem Funklochmelder enthält unsere ‚Mobilfunk-Toolbox‘ ein neues Werkzeug, mit dem Bürgerinnen und Bürger bequem per Kartenauswahl oder Dateneingabe Hinweise auf Funklöcher geben können“, so die Ministerin.

Die Kombination aus Bürgerbeteiligung und professionellen Messungen ist bislang einzigartig und wurde in dieser Form erstmals durchgeführt. Durch verschiedene Indikatoren zur Netzqualität und Nutzererfahrung ermöglicht das Verfahren der Schwerpunktmessungen eine realitätsnahe Erfassung der Mobilfunkversorgung, die über klassisches Monitoring hinausgeht. „Damit setzen wir Maßstäbe, die schon jetzt als Vorbild für künftige Aktivitäten auf Bundes- und Länderebene dienen könnten.“

Die aconium GmbH führte im Auftrag der Clearingstelle Mobilfunk des rheinland-pfälzischen Digitalisierungsministeriums Befahrungen des Straßennetzes in Rheinland-Pfalz durch, um die Mobilfunkversorgung zu analysieren. Zwischen August und September 2024 wurden ca. 2.000 Straßenkilometer mit speziell ausgestatteten Messfahrzeugen befahren. Die Befahrungsgebiete wurden gezielt ausgewählt, um Hinweise auf eine mögliche Unterversorgung zu überprüfen.

Seit August 2023 unterstützt die aconium GmbH die Umsetzung und Weiterentwicklung der rheinland-pfälzischen Clearingstelle Mobilfunk. Zu den Hauptaufgaben gehören u. a. die Aufbereitung von Mobilfunkdaten für Geoinformationssysteme, das Monitoring des Mobilfunkpakts und die Beschleunigung der Realisierung neuer Standorte.

Das Leistungsspektrum umfasst zudem Maßnahmen der Konfliktlösung und Moderation bei Mobilfunkstandorten sowie die Erstellung von Informations- und Kommunikationsmaterial innerhalb der Mobilfunk-Toolbox. Dazu gehören beispielsweise Lehrfilme, die Einführung eines Standortmelders und weiteres Material. Darüber hinaus unterstützt aconium bei Fragestellungen zu ökonomischen, technischen, juristischen und regulatorischen Themen rund um das Thema Mobilfunk.