Die Digitalisierung staatlicher Dienstleistungen betrifft viele Bürgerinnen und Bürger unmittelbar. Mit dem eGovernment Monitor 2025 liegt nun eine umfassende Studie vor, die den Stand der digitalen Verwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz beleuchtet. Die Initiative D21 untersucht gemeinsam mit der Technischen Universität München jedes Jahr, wie Bürgerinnen und Bürger digitale Verwaltungsangebote nutzen, welche Erwartungen sie haben und wie groß ihr Vertrauen ist.
Relevanz der Studie für Gesellschaft und Politik
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass digitale Verwaltungsangebote ein zentrales Thema für die Gesellschaft sind. Für viele Bürgerinnen und Bürger stellt die Verwaltung den wichtigsten Kontaktpunkt mit dem Staat dar. Sie trägt in entscheidendem Maße zur Wahrnehmung von Leistungsfähigkeit und Modernität staatlicher Strukturen bei.
Die Studie zeigt klare Fortschritte, Herausforderungen und zentrale Hebel für eine verbesserte Nutzererfahrung auf. Dies bildet die Grundlage für faktenbasierte Diskussionen und Entscheidungen in Politik und Verwaltung.
Wichtige Erkenntnisse im Überblick
- Nutzungserfahrungen und Erwartungen: Die Befragten wünschen sich vor allem einfache Zugänge, eine schnellere Bearbeitung von Anträgen und die Möglichkeit, Daten nicht mehrfach eingeben zu müssen.
- Vertrauen in staatliche Institutionen: Die Ergebnisse zeigen, in welchem Ausmaß die digitale Verwaltung das Vertrauen in den Staat beeinflussen kann. Eine funktionierende digitale Infrastruktur wird von vielen als Zeichen moderner und bürgernaher Verwaltung wahrgenommen.
- Digital-Only-Bereitschaft: Die Tatsache, dass viele Bürgerinnen und Bürger eine Digital-Only-Bereitschaft zeigen, ist durchaus bemerkenswert. Das verdeutlicht die Offenheit der Bevölkerung für vollständig digitale Verwaltungsangebote – vorausgesetzt, diese sind zuverlässig und verständlich gestaltet.
- Vergleich zwischen Ländern: Während in Deutschland noch Handlungsbedarf besteht, zeigen die Ergebnisse aus Österreich und der Schweiz, wie erfolgreiche Ansätze aussehen können. Auch innerhalb der deutschen Bundesländer sind Fortschritte erkennbar, die das Potenzial für einen Wissenstransfer bieten.
Chancen für die weitere Entwicklung
Die Studie zeigt, dass die digitale Verwaltung mehr ist als nur Technologie. Sie berührt zentrale gesellschaftliche Fragen: Wie erleben Bürgerinnen und Bürger ihren Staat? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um das Vertrauen zu stärken? Welche Möglichkeiten bestehen für die Verwaltung, zur Erleichterung des Alltags beizutragen?
Die erhobenen Daten bieten hierfür eine wertvolle Orientierung. Verbesserungen im digitalen Angebot erleichtern nicht nur den Zugang, sondern stärken langfristig auch das Vertrauen in staatliche Institutionen. Gleichzeitig eröffnen sie Chancen für eine effizientere Verwaltung, die Ressourcen spart und Mitarbeitende entlastet.
Fazit
Der eGovernment Monitor 2025 liefert eine solide Grundlage, um die Digitalisierung der Verwaltung konstruktiv weiterzuentwickeln. Er verdeutlicht die Erwartungen der Gesellschaft und die bereits erkennbaren Fortschritte.
Die Ergebnisse der Studie sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz, da die Verwaltung als „Gesicht des Staates“ betrachtet wird. Sie zeigen nicht nur auf, wo Handlungsbedarf besteht, sondern machen auch deutlich, welche Chancen sich durch digitale Angebote eröffnen – für Bürgerinnen und Bürger, für Verwaltungen und für das Vertrauen in demokratische Strukturen insgesamt.