Wie müssen IT-Konzepte für Schulen und Kommunen aussehen? Wie kann ein Curriculum für digitale Bildung gestaltet sein und welche Kompetenzen sind wichtig? Welche Standards sollen in der Lehrerbildung gelten? Welche Schnittstellen gibt es zu außerschulischer Medienbildung und wie können diese besser genutzt werden?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Bildungsmediale „Digitaler Wandel – Wege in die Zukunft“, die am 15. September in der Katholischen Hochschule Mainz stattfand. Die Tagung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bündnisse Keine Bildung ohne Medien, Bündnis für Bildung e.V. und der Initiative D21. 

Medienbildung in Schulen – Wie sieht sie aus?

Nach Grußworten, unter anderem von KMK-Präsidentin Dr. Claudia Bogedan, die eine Videobotschaft an die Teilnehmer richtete, folgte ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Schelhowe von der Universität Bremen. Digitale Bildung muss fächerintegriert stattfinden und Lehrerinnen und Lehrer brauchen Unterstützung von außerschulischen Einrichtungen, so Schelhowe. Jun. Prof. Dr. Jasmin Bastian von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz forderte in ihrem Impuls fächerübergreifende Perspektiven statt Insellösungen für einzelne Fächer.

Teambuilding ist wichtig

Wie aktuelle Ansätze zum Lernen mit und über Medien in die Breite gebracht werden können, blieb bis zum Ende des Tages eine zentrale Fragestellung innerhalb der Diskussionen. Im Workshop zum Thema Schulentwicklung riet Dr. Angela Thiele, Schulleiterin der Berliner Grundschule am Koppenplatz in der in sogenannten Lernateliers unterrichtet wird, Lehrerinnen und Lehrern zu mehr Mut, die Schüler einfach mal machen zu lassen. Das richtige Führungshandeln und Teambuilding im Kollegium seien zudem auch sehr wichtig. Dem stimmte auch Prof. Dr. Kammerl von der Universität Hamburg zu, der Vernetzung und Unterstützung als wesentlichen Erfolgsfaktor für Schulentwicklung ausmachte. Nur mit Einzelkämpfern gehe es nicht, so Kammerl.

Noch müssen Hindernisse überwunden werden

Insgesamt zeigte sich auf der Veranstaltung, dass es an guten Ideen und Konzepten nicht mangelt. „Wir haben eher ein Umsetzungsproblem“, stellte Martin Hüppe, Geschäftsführer des Bündnis für Bildung e.V. fest. Er wünscht sich ein nationales Investitionsprogramm und die Ausräumung von Hindernissen wie des Kooperationsverbots, um den digitalen Wandel in der Bildung besser gestalten zu können.

Die aconium engagiert sich im Gesamtvorstand der  Initiative D21 für digitale Bildung. Zusammen mit weiteren Partnern hat sie 2014 in der Studie „ Medienbildung an deutschen Schulen“ zudem die Herausforderungen und Anforderungen an eine zeitgemäße Medienbildung in Schulen analysiert.