3 Fragen an Rolf Speth, Bürgermeister von Hörnum (Sylt)

Herr Speth, aus welchem Grund sind die Themen „Digitalisierung“ und „Gigabitausbau“ für Ihre Gemeinde wichtig?
Rolf Speth: Hauptsächlich wollen wir die Digitalisierung nutzen, um den Tourismus zu stärken. Ein Beispiel: Unsere Gäste wollen am Strand auch Kommunikationsdienste wie Whatsapp nutzen – dafür brauchen wir aber Internetempfang am Strand. Daran müssen wir arbeiten.

Für welche weiteren Branchen ist Digitalisierung von besonderem Interesse?
Speth: Auf Sylt – und natürlich bei uns in Hörnum – ist der Tourismus die wichtigste Branche. Alles hängt hier davon ab. Für unsere Urlaubsgäste ist es sehr wichtig, dass die Ferienwohnung über W-Lan verfügt. Und mit dem Budersand haben wir zum Beispiel ein tolles Hotel, für das die Gigabitförderung natürlich von besonderem Interesse ist. Es kommen aber auch viele Menschen nach Hörnum, um von hier aus zu arbeiten. Zum Beispiel hat der Vertreter von Pfizer Deutschland auf Sylt Urlaub gemacht und hat von hieraus Videokonferenzen etc. abgehalten. Und nicht zuletzt haben wir noch unseren Hafen: Es fahren Schiffe nach Helgoland und Cuxhaven, für welche natürlich auch eine gute Internetverbindung für die Kartensysteme benötigt wird. Wenn eine Fahrt ausfällt, müssen die Teilnehmer umgehend informiert werden.

Sehen Sie neben den Chancen auch Risiken in der Digitalisierung?
Speth: Als einen Nachteil empfinde ich, dass die reale Kommunikation immer mehr nachlässt, zum Beispiel wenn in einem Restaurant alle mit ihren Handys beschäftigt sind anstatt miteinander zu sprechen. Videokonferenzen können zudem auch keine realen Treffen ersetzen.