Die erste landesweite Mobilfunkmesswoche in Rheinland-Pfalz zeigt, dass die Versorgung mit 4G- und 5G-Mobilfunk im Bundesland sehr hoch ist. Sie zeigt aber auch, dass es in einigen Bereichen noch Defizite gibt. So ist in manchen Gebieten kein Netz oder lediglich Sprachmobilfunk (2G) verfügbar. Diese erste Auswertung basiert auf Daten, die mithilfe der Funkloch-App der Bundesnetzagentur gesammelt wurden. Die Gebiete mit geringer Netzverfügbarkeit werden durch die Bundesnetzagentur und der aconium GmbH mit professioneller Messtechnik überprüft, um die Datenlage weiter zu verbessern. Die Analyse wird im Rahmen der Clearingstelle Mobilfunk des Digitalisierungsministeriums Rheinland-Pfalz, durchgeführt.
„Die Mobilfunkversorgung in Rheinland-Pfalz ist dank des großen Einsatzes der ausbauenden Unternehmen bereits sehr gut, kann aber noch verbessert werden. Die erste Mobilfunkmesswoche hat uns hierfür wertvolle Einblicke aus der Nutzendenperspektive geliefert. Die Daten dieser „Graswurzelmessung“ werden wir auswerten, weitere Schwerpunktgebiete identifizieren und mit den Mobilfunknetzbetreibern über die Ergebnisse sprechen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die flächendeckende Mobilfunkversorgung im Land weiter zu verbessern“, erklärte Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer.
„Ich freue mich darüber, dass sich viele Menschen an der Messwoche beteiligt haben. Wir werden die Daten nun gemeinsam auswerten und besprechen, in welchen Regionen wir im Laufe der kommenden Monate mit unserem Prüf- und Messdienst Schwerpunktmessungen zur Mobilfunkversorgung durchführen werden“, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
„Im Rahmen von Messfahrten in ausgewählten Schwerpunktgebieten werden wir nun mit modernsten Mobilfunkscannern die Signalpegel aller Mobilfunktechnologien, Download- und Upload-Geschwindigkeiten, Ping-Werte und die eingesetzten Frequenzbänder ermitteln, um so ein genaues Bild über die tatsächliche Versorgung vor Ort zu erhalten. Die Ergebnisse sollen anschließend dabei unterstützen, noch gezielter an der lückenlosen und leistungsfähigen Mobilfunkversorgung zu arbeiten, so Andreas Schröder, Leitung Mobilfunk bei der aconium GmbH.
Mehr als 2.800 Menschen nahmen an der Erhebung teil und lieferten fast 1,6 Millionen valide Messpunkte. Über 95 Prozent dieser Messpunkte zeigten eine Versorgung mit 4G- oder 5G-Mobilfunk. Der Anteil der gemessenen 5G-Versorgung ist dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Bei 3,2 Prozent der Messpunkte wurde jedoch lediglich eine 2G-Versorgung festgestellt, und bei etwa 1,7 Prozent der Messpunkte war kein Netz verfügbar.
Die Gebiete mit geringer Netzverfügbarkeit werden in den nächsten Monaten durch die Bundesnetzagentur und uns befahren, um die vorhandenen Daten zu überprüfen und zu validieren. Die mit modernen Mobilfunkscannern ausgestatteten Messfahrzeuge ermitteln ein genaues Abbild der Mobilfunkversorgung, damit alle unterversorgten Gebiete zukünftig erschlossen werden können.
Wir beraten die Clearingstelle Mobilfunk des Landes Rheinland-Pfalz seit 2023 und unterstützen in allen Fragen rund um den Mobilfunk.
Die Ergebnisse der Messwoche sowie der Messfahrten werden im Rahmen des Runden Tischs Mobilfunk mit den Mobilfunknetzbetreibern evaluiert. Auch die Bundesnetzagentur wird die gewonnenen Daten auswerten und in ihren Gesprächen mit den Mobilfunknetzbetreibern verwenden.
Parallel zur Mobilfunkmesswoche in Rheinland-Pfalz fand auch in Nordrhein-Westfalen eine Messwoche statt. Aufgrund der positiven Erfahrungen in den beiden Bundesländern plant die Bundesregierung die Durchführung einer bundesweiten Aktionswoche.