Schon früh hat der Main-Kinzig-Kreis auf den geförderten Breitbandausbau gesetzt, um seine Bürger:innen, Unternehmen und Institutionen kreisweit mit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur zu versorgen. 2016 war er als eine der ersten Kommunen im Bundesförderprogramm Breitband aktiv – nun erhielt er als einer der ersten Antragsteller im neuen Graue-Flecken-Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) grünes Licht für den weiteren kreisweiten Gigabitausbau von über 51.000 bislang unterversorgten Anschlüssen.
Zur feierlichen Bescheidübergabe in Gelnhausen mit Digitalministerin Prof. Dr. Sinemus überreichte Tim Brauckmüller vom Projektträger aconium dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises Thorsten Stolz einen Förderbescheid in Höhe von 100 Millionen Euro. Damit können über 45.700 bislang unterversorgte Haushalte, mehr als 5.260 Unternehmen, 16 Schulen und 103 sogenannte sozioökonomische Schwerpunkte mit einer leistungsfähigen und nachhaltigen digitalen Infrastruktur versorgt werden. Diese sozioökonomischen Schwerpunkte sind ein neuer Förderfokus der Graue-Flecken-Förderung. Zu ihnen gehören private und öffentliche Einrichtungen, welche die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich prägen und vorantreiben, also zum Beispiel Schulen, Gebäude lokaler Behörden, Hochschulen und Forschungszentren, Krankenhäuser und Stadien sowie Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfe, Häfen und Flughäfen, bestimmte Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe.
Gemeinsam und selbstbestimmt in die Zukunft
Großangelegte und auf die Zukunft ausgerichtete Ausbauvorhaben wie dieses haben das Potenzial, die Entwicklung einer ganzen Region zu ermöglichen. Deswegen unterstützen der Bund und das Land Hessen aus ihren Fördertöpfen die Investition der Kommunen: Die Hälfte der Ausbaukosten in Höhe von 200 Millionen Euro trägt der Bund, 80 Millionen Euro steuert das Land Hessen – beim Festakt vertreten durch Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus – bei. Die Kommunen des Main-Kinzig-Kreis selbst investieren 20 Millionen Euro.
Die kreiseigene Breitband Main-Kinzig GmbH errichtet die passiven Netzinfrastrukturen, die schließlich an den Netzbetreiber verpachtet und von diesem betrieben werden. Die laufenden Einnahmen der Verpachtung garantieren die Refinanzierung der Investitionskosten.
Bürger:innen, Unternehmen und Institutionen bekommen so ein leistungsfähiges Glasfasernetz aus kommunaler Hand – und zwar genau dort, wo voraussichtlich in den nächsten drei Jahren ein rein privatwirtschaftlicher Ausbau nicht zu erwarten gewesen wäre.