Am 13. November 2018 hat in Kiel die Jahreskonferenz des Projektes CORA (COnnecting Remote Areas with digital infrastructure and services) stattgefunden.

Jan Philipp Albrecht (Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein) begrüßte die CORA-Projektpartner und rückte die Konnektivität als wichtige Grundlage für die digitale Transformation ländlicher Regionen in Schleswig-Holstein in den Mittelpunkt. Der Minister betonte die Bedeutung einer zukunftsfähigen Breitbandinfrastruktur und digitaler Dienste im ländlichen Raum als Rückgrat für smarte Regionen in Norddeutschland und im gesamten Nordseeraum.

CORA-Story

Im Mittelpunkt der Konferenz stand zunächst die „CORA-Story“. Projekthintergrund, Konzept, Ziele und Pilotaktivitäten wurden unter aktiver Einbindung aller Projektmitgliedsregionen vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass die digitale Kluft eine gemeinsame Herausforderung innerhalb der Nordseeregion ist, die alle Regionen gleichermaßen betrifft.

Während der Konferenz diskutierten die Teilnehmer die wichtigsten Dimensionen des CORA-Projekts. Dazu gab es drei thematische Schwerpunkte, die sich jeweils auf eine Dimension der CORA-Methodik konzentrierten. Die interaktiven Diskussionen zielten darauf ab, die CORA-Akteure einzubeziehen und ihre Erkenntnisse für die Ermittlung von Lösungen für die folgenden Themen zu nutzen:

  • Beseitigung von Hindernissen für die Verfügbarkeit und Nutzung von Internetdiensten in ländlichen Gebieten
  • Verbesserung des Niveaus der digitalen Fähigkeiten in den Gemeinden
  • Einrichtung, Betrieb und Vernetzung erfolgreicher lokaler und regionaler Hubs in ländlichen Gebieten

Nach drei intensiven Diskussionsrunden wurden mehrere Empfehlungen für Leitmaßnahmen und Schulungen zusammengefasst und den Interessengruppen vorgelegt. Diese werden im Anschluss an die Konferenz in die CORA-E-Learning-Plattform integriert.

Beispiele aus Deutschland

Im zweiten Teil der Konferenz wurden drei Beispielprojekte aus Deutschland vorgestellt, die sich jeweils auf eine Dimension der digitalen Transformation konzentrierten.

  • Dimension Eins: Zukunftssichere digitale Infrastruktur
    Christian Zieske (Breitbandbüro des Bundes) gab einen Einblick in das Bundesförderprogramm Breitband, das zum Ziel hat, eine flächendeckende, zukunftssichere digitale Infrastruktur zu realisieren.
  • Dimension zwei: Zukunftssichere digitale Dienste
    Mathias Phillip (Amt Hüttener Berge) stellte das integrierte Konzept der Hüttener Berge vor. Dabei geht es darum, ein digitales Dienstleistungs-Angebot für lokale Gemeinschaften in der Region als Teil ihrer digitalen Agenda zu schaffen.
  • Dimension drei: Zukunftssichere digitale Fähigkeiten
    Marc Richau (Stadt Norderstedt) stellte den Ansatz der digitalen Dienstleistungsplanung und -erbringung für Norderstedt vor und betonte die Bedeutung der digitalen Kompetenzen für die Kommunen und die lokalen Unternehmen sowie die Kommunen selbst.

Ergebnisse

Ergebnis der Diskussionen war die Bestätigung des CORA-Projektansatzes zur Schaffung smarter Regionen und zur Überwindung der digitalen Kluft im ländlichen Raum. Alle Beteiligten wollen ein dynamisches Umfeld für den digitalen Wandel in ländlichen Gebieten. Breitbandinfrastruktur, reaktionsfähige digitale Dienste und digitale Kompetenzen in Gemeinden, Unternehmen und Behörden sind die Schlüssel dafür.

Bereits im Vorfeld der Konferenz nahmen die CORA-Partner am Projektpartnertreffen teil. Am 12. November tauschten sie sich in diesem Rahmen über den Fortschritt ihrer Aktivitäten aus. Am Tag nach der Konferenz folgte eine eintägige Exkursion zum Amt Hüttener Berge mit dem Ziel, die geplanten digitalen Dienste für touristische Zwecke in der Region vorzustellen. 

CORA Hintergrund

Die digitale Kluft in den ländlichen Gebieten der Nordseeregion schränkt ihre Attraktivität für Familien und Unternehmen ein. Dies lässt sich als Marktversagen bezeichnen, da Infrastrukturinvestitionen aufgrund hoher finanzieller Risiken nicht in ausreichendem Maße getätigt werden. Infolgedessen benötigen ländliche Gebiete oft externe Anreize und Unterstützung, wenn es um die technologische Umsetzung und den digitalen Wandel geht. Vor diesem Hintergrund hilft das CORA-Projekt den Kommunen, ihre gemeinsamen Herausforderungen zu identifizieren und ermöglicht es ihnen, Erfahrungen auszutauschen und innovative Lösungen zu testen, um eine fortschrittliche digitale Umgebung zu schaffen. Während der Projektlaufzeit bis 2020 werden zehn Regionen eine oder mehrere Dimensionen der Digitalisierung entsprechend ihrer lokalen Prioritäten bearbeiten.


Titelfoto: Projektpartner und Stakeholder, CORA Jahreskonferenz, Kiel, 13. November 2018.
Fotocredits: aconium GmbH