Fast alle kennen ihn, und sehr viele wollen ihn: Seit Mitte Juni ist der digitale Impfnachweis zu bekommen und bereits heute wissen hierzulande neun von zehn Bürger:innen (87 Prozent), dass es ihn gibt. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Befragung unter knapp 8.000 Menschen in Deutschland im Rahmen des durch die aconium GmbH als Premiumpartner unterstützten eGovernment Monitors 2021 der Initiative D21 und der TU München. Mindestens genauso wichtig: Die Mehrheit der Menschen will den Nachweis auch selbst nutzen.

Rund ein Viertel der Befragten (24 Prozent) hat demnach die Absicht ihn ausschließlich digital nutzen, knapp die Hälfte (49 Prozent) in Verbindung mit dem analogen Nachweis. Lediglich jede:r Fünfte gab in der von Kantar durchgeführten Befragung an, nur den analogen – also auf Papier befindlichen – Nachweis nutzen zu wollen.

Bei der bevorzugten Nutzungsvariante spielt auch das Alter der Befragten eine Rolle. So ist der Anteil derer, die den Nachweis ausschließlich digital, also über das Smartphone, nutzen wollen, bei den Jüngeren deutlich höher. Bei den 18- bis 29-Jährigen macht diese Gruppe ein gutes Drittel aus (34 Prozent), bei den Über-70-Jährigen ist es aber immerhin noch  jede:r Sechste (14 Prozent). Forscher der TU München führen den hohen Bekanntheitsgrad und die hohe Bereitschaft, den digitalen Nachweis zu nutzen, auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen sei der Nachweis eine staatliche Verwaltungsleistung zum Anfassen mit einem ganz konkreten Anwendungsfall, sagt Prof. Dr. Helmut Krcmar. Wer ins Restaurant will oder auf Reisen geht, komme mit dem Ausweis einfach schneller ans Ziel. Zum anderen schreibt der Wirtschaftsinformatiker den Erfolg der breiten staatlichen Infokampagne und dem leichten Zugang über die bereits bekannten Corona-Warn-Apps zu. Und nicht zuletzt: „Persönliche Ansprechpartner:innen vor Ort mit den Hausärzt:innen, Apotheken und in den Impfzentren erleichtern die Nutzung zusätzlich und tragen dazu bei, Berührungsängste mit dem digitalen Ausweis gering zu halten“, sagt Krcmar.

40 Prozent holen sich den Impftermin online

Die Studie, die Teil des eGovernment Monitors 2021 ist, untersuchte auch die Zufriedenheit der Menschen mit der Vergabe der Impftermine. Demnach sind vier von fünf Befragten (81 Prozent) damit zufrieden, wie ihre Terminvergabe verlief. Auch in diesem Zusammenhang macht sich die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft bemerkbar: 40 Prozent wählten den Weg übers Internet, um einen Termin zu bekommen. Lediglich ein Drittel (33 Prozent) nutzte das Telefon. Am häufigsten erfolgte der Kontakt in Bezug auf Impftermine allerdings persönlich vor Ort (56 Prozent). Insgesamt bemühte sich die große Mehrheit (84 Prozent) selbst um einen Termin.

Die aktuellen Ergebnisse sind Teil des eGovernment Monitor 2021 der Initiative D21, den die aconium GmbH als Premium-Partner unterstützt. Die vollständige Studie zu Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote erscheint am 19. Oktober 2021. Die Befragung durch das Institut Kantar wurde online vom 1. bis 21. Juni 2021 durchgeführt.

Das Netzwerk für die digitale Gesellschaft – kurz Initiative D21 – bildet einen Zusammenschluss von rund 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie Beteiligte aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Die aconium ist langjähriger Partner des gemeinnützigen Vereins D21.

Die Ergebnisse der Studie rund ums Thema Impfen finden sich hier: https://initiatived21.de/digitaler-impfnachweis/