Niedertemperatur-Fernwärmesysteme sind ein wichtiges Element, um nachhaltige Energieversorgungsstrukturen herzustellen und damit Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen (CO2) zu verringern. Die Partner des Interreg Projektes Low Temperature District Heating for the Baltic Sea Region (LowTEMP) trafen sich im Rahmen des Kongresses für Wärme, Kälte und KWK (Kraft-Wärme-Koppelung) in Frankfurt a. M., um über die wichtige Rolle von Fernwärme und den Übergang zu nachhaltiger Energieversorgung in Europa zu diskutieren. Die Partner nutzten die Gelegenheit, um erste Arbeitsergebnisse aus LowTEMP zu präsentieren.

Als Programmteil der Veranstaltung bot der 2. Internationale Städtekongress: Wärmeversorgung der Zukunft – Herausforderungen und Lösungsansätze eine ideale Gelegenheit für die LowTEMP-Partner, sich auszutauschen und mehr über die Wärme-Revolution in Europa zu erfahren. Im Mittelpunkt der Fachvorträge standen Fragen nach dem Energiemix der Zukunft, klimafreundlichen kommunalen Strategien, der Integration erneuerbarer Energien sowie Versorgungssicherheit und Digitalisierung. Der Lead Partner – die Polnische Akademie der Wissenschaften, Danzig – und die Agentur für Technologie und Netzwerke KOM (aconium) stellten LowTEMP und das Projektziel vor. Intelligente Fernwärmesysteme sollen zu einer nachhaltigeren Energieversorgung in der Ostseeregion beitragen, indem die verantwortlichen öffentlichen und privaten Interessengruppen für das Thema sensibilisiert werden und ihnen das notwendige Wissen vermittelt wird.

Die Partner nutzten das Treffen in Frankfurt a. M. auch, um sich über die unterschiedlichen technologischen, politischen und ökologischen Gegebenheiten der Wärmeversorgung in den Partnerländern auszutauschen. Sie diskutierten Vorgehensweisen und Methoden zur Datensammlung und das Ziel der Einrichtung einer Fernwärme-Wissensplattform. Diese Plattform soll Informationen über existierende Wärmesysteme, Wärmebedarfe, Netzbetreiber sowie verfügbare Ansätze und Methoden zur Implementierung von Niedertemperatur-Fernwärmenetzen verfügbar machen. Außerdem wird im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit ein Life-Cycle-Assessment-Tool entwickelt, das Kommunen hilft, die Nachhaltigkeit des Ausbaus von Niedertemperaturfernwärmesystemen zu bewerten.

Die Europäische Union unterstützt das Projekt im Rahmen des Programms Interreg Baltic Sea Region 2014-2020. 19 Partner und 30 assoziierte Partner aus neun Ostseeanrainerstaaten arbeiten gemeinsam daran, die Stakeholder mit Fachwissen und Werkzeugen zur Planung, Finanzierung, Installation und Verwaltung intelligenter und nachhaltiger Fernwärmesysteme zu versorgen.

Über LowTEMP

Das Projekt LowTEMP zielt darauf ab, die Fernwärmeversorgung in den Partnerregionen nachhaltiger zu gestalten und den Aufbau von Fernwärmenetzen der 4. Generation zu fördern. Diese Systeme zeichnen sich durch den Transfer von Niedertemperaturwärme in optimal gedämmten Rohrsystemen mit reduzierten Rohrdimensionen aus. Gleichzeitig können in diesen Systemen verschiedene Wärmequellen genutzt werden, d. h. die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen aber auch aus erneuerbaren Wärmequellen (geothermisch und solarthermisch) ist möglich.

Die aconium ist verantwortlich für das Projekt-, Kommunikations- und Finanzmanagement von LowTEMP.

 


Foto oben: LowTEMP Partner treffen sich im Rahmen der Fachmesse und des Kongresses für Wärme, Kälte und KWK am 20.04.2018 in Frankfurt am Main.
Fotos unten l-r: Britta Schmigotzki (Projektleiterin LowTEMP, aconium, l.) und Magdalena Jähler (Kommunikationsmanagerin LowTEMP, aconium) besuchen die Fachmesse für Wärme, Kälte und KWK am 19.04.2018; Britta Schmigotzki beim Fachvortrag auf dem 2. Internationalen Städtekongress: Wärmeversorgung der Zukunft – Herausforderungen und Lösungsansätze am 19.04.2018; Magdalena Jähler bespricht grafische Entwürfe mit weiteren LowTEMP-Partnern am 20.04.2018; Britta Schmigotzki beim LowTEMP-Partnertreffen am 20.04.2018. Frankfurt am Main.

Fotocredits: aconium GmbH