Digitale Litfaßsäulen und Schwarze Bretter sind inzwischen ein fester Bestandteil kommunaler Infrastruktur. Sie informieren über Veranstaltungen und Bekanntmachungen, geben touristische Hinweise und können als interaktive Touch-Displays auch Verwaltungsservices und Beteiligungsangebote bereitstellen. Besonders wirksam sind sie an Orten mit hoher Frequenz wie Bushaltestellen, Marktplätzen oder vor dem Rathaus, weil sie dort eine sichtbare Brücke zwischen analogem Stadtraum und digitaler Kommune schlagen.

Die Digitalagentur Thüringen hat Mitte September den „Rollout-Plan: Digitale Litfaßsäulen und Schwarze Bretter“ veröffentlicht. Die Handreichung beschreibt Schritt für Schritt, wie Kommunen digitale Informationssysteme optimal integrieren. Sie erläutert, wie Planung, Technik, Finanzierung, Standortwahl und rechtliche Rahmenbedingungen ineinandergreifen und welche Entscheidungen zu welchem Zeitpunkt zu treffen sind.

Die Publikation macht deutlich, dass erfolgreiche Vorhaben solide Infrastruktur benötigen. Am Aufstellort müssen Stromanschlüsse vorhanden sein, und für den zuverlässigen Betrieb sind leistungsfähige Internetanbindungen über 5G oder Glasfaser erforderlich. Bei größeren Displayaufbauten sind Baugenehmigungen einzuholen, und in historischen Ortskernen sind denkmalschutzrechtliche Vorgaben einzuhalten. Barrierefreiheit ist von Beginn an mitzudenken, damit Inhalte gut lesbar sind, Bedienungselemente erreichbar bleiben und Audio-/Visuallösungen inklusiv gestaltet werden.

Die Handreichung bietet darüber hinaus konkrete Hilfen für die Umsetzung. Sie stellt Checklisten, Förderhinweise und Praxisbeispiele bereit, die Kommunen bei Beschaffung, Betrieb und Wartung unterstützen. Sie zeigt, wie Inhalte kuratiert und moderiert werden, wie Datenschutz und Informationssicherheit berücksichtigt werden und wie Verantwortlichkeiten zwischen Verwaltung, Dienstleistern und Partnern geregelt werden. Sie gibt außerdem Hinweise zur Erfolgsmessung, damit Wirkung und Nutzen im Betrieb nachvollziehbar bleiben.

Mit diesen Bausteinen erhalten Kommunen eine klare Anleitung für den Rollout digitaler Informationsplattformen im öffentlichen Raum. Wer den Leitfaden nutzt, kann digitale Displays so einsetzen, dass sie Bürgernähe stärken, Barrieren abbauen und die nachhaltige Digitalisierung vor Ort voranbringen.