Seit Frühjahr 2024 erarbeitet der Landkreis Miesbach auf Basis einer umfassenden Datenerhebung sowohl qualitativer als auch quantitativer Art ein integriertes Mobilitätskonzept. Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr (MIV) durch den Ausbau des Umweltverbunds zu verringern und das im Jahr 2005 vom Kreistag beschlossene Energiewendeziel im Verkehrsbereich zu erreichen. Das Mobilitätskonzept wird parallel zur Aktualisierung des bestehenden Nahverkehrsplans erarbeitet. Während der Nahverkehrsplan den Bus- und On-Demand-Verkehr im Landkreis fokussiert, soll das Mobilitätskonzept neue, innovative Verkehrsoptionen aufzeigen, diese sinnvoll miteinander verknüpfen und so individuelle Wege durch den öffentlichen Verkehr erleichtern. Dabei liegt der Fokus auf einer nachhaltigen und resilienten Verkehrsentwicklung im Landkreis Miesbach.
Mit Unterstützung von Expert:innen der Bernard Gruppe ZT GmbH und der aconium GmbH wird aus dem noch laufenden Projekt ein umsetzungsorientierter Handlungsleitfaden resultieren, mit dem der Weg in eine nachhaltige, abgestimmte Verkehrsentwicklung eingeschlagen werden soll.
Im Zuge der Konzeptentwicklung war es dem Team Mobilitätsentwicklung des Landratsamtes Miesbach wichtig, Bürger:innen, Pendler:innen sowie Besucher:innen des Landkreises in die Erarbeitung einzubinden und gemeinsam innovative und bedarfsgerechte Mobilitätslösungen zu entwickeln. Dazu wurden die Expert:innen der aconium GmbH beauftragt, hybride (in Präsenz und online) Bürger- und Kommunenworkshops zu entwickeln und durchzuführen.
Dieser Beteiligungsprozess war in zwei Phasen strukturiert. Im Oktober 2024 fanden vier Workshops statt – drei mit Bürger:innen, einer mit Kommunalvertreter:innen), deren Fokus auf den Bedürfnissen der Bürger:innen und der Diskussion von potentiellen Maßnahmen lag. Insgesamt nahmen rund 50 Bürger:innen teil. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Menschen im Landkreis eine Mobilität wünschen, die zuverlässig, sicher, flexibel und gleichzeitig umweltfreundlich ist.
Im März 2025 nutzten im Rahmen des zweiten Workshopsblocks ca. 40 Interessierte, die Gelegenheit, das entwickelte Leitbild für die Mobilität des Landkreises, und die daraus abgeleiteten Handlungsfelder sowie ihre Gelingensfaktoren zu diskutieren. „Klimafreundliche Mobilität als Teil der regionalen Identität“, „Strategien zur Verkehrsvermeidung“, „Umgestaltung Straßenraum zu Gunsten des Umweltverbundes“ sowie „Anreize bei Nutzung des Umweltverbundes“ boten u.a. als ausgewählte Handlungsfelder Anlass zum Gedankenaustausch und zur Diskussion.
Im Anschluss an die Bürger:innen-Workshops wurden jeweils Workshops mit Bürgermeistern und Kommunalvertreter:innen durchgeführt, in deren Rahmen die Impulse der Bürger:innen berücksichtigt wurden.
In den kommenden Monaten wird aufbauend auf den im Projektverlauf erzielten Ergebnissen ein Aktionsplan sowie ein Maßnahmen- und Umsetzungsplan für die Mobilitätsversorgung im Landkreis Miesbach erstellt. Die Vorstellung des finalen Mobilitätskonzepts ist für den Monat Oktober vorgesehen.