Der Breitbandausbau ist aktuell eine der wichtigsten Infrastrukturaufgaben in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die europäische Gemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Mitgliedern die Vorteile von Online-Tools und -Dienstleistungen vollumfänglich zur Verfügung zu stellen. Dies eröffnet auch den europäischen Unternehmen neue Möglichkeiten etwa beim Handel oder der Entwicklung von Innovationen. Daher sind die Schaffung eines digitalen europäischen Binnenmarktes sowie flächendeckend verfügbarer Hochgeschwindigkeits-Internetverbindungen entscheidend für Europas Weg in Richtung einer Gigabitgesellschaft.

Zum Ausbau der Breitbandnetze hat die Europäische Kommission 2016 ein Konnektivitätspaket für eine europäische Gigabitgesellschaft erstellt. Bis 2025 sollen Gigabit-Internetanbindungen für Orte und Einrichtungen mit besonderer sozioökonomischer Bedeutung, wie Schulen oder Krankenhäuser, beeereitgestellt werden. Privathaushalte sollen von Empfangsgeschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s profitieren können. Außerdem zielt das Konnektivitätspaket darauf ab, neben allen Stadtgebieten alle wichtigen Straßen- und Bahnverbindungen durchgängig mit einer 5G-Anbindung zu versorgen.

Auf der Webseite der Europäischen Kommission informiert die Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien (DG Connect) über die jeweiligen nationalen Ziele und Maßnahmen für den Breitbandausbau der 28 EU-Mitgliedsstaaten.

Die EU-Länderseiten informieren in englischer sowie in der jeweiligen nationalen Sprache über die Breitbandausbauziele und die praktischen Umsetzungsmaßnahmen der Mitgliedsstaaten. Beispiele stellen die Länderseite von Kroatien und die Seite von Schweden dar.

Die Breitbandstrategie Kroatiens basiert auf den Grundprinzipien Service- und Technologieneutralität sowie Netzneutralität. Hierzu gehören die Gewährleistung eines wirksamen Wettbewerbs, die Verfügbarkeit von Breitbandzugängen und die Förderung der Nachfrage nach Breitbanddiensten durch Bürger und Unternehmen. Verantwortlich für den Breitbandausbau in diesem Land sind das Ministerium für Meer, Verkehr und Infrastruktur sowie die Kroatische Regulierungsbehörde für Netzbetrieb (HAKOM).

Schweden bezieht in seine Breitbandstrategie sowohl ein Highspeed-Breitbandnetz als auch ein flächendeckendes Mobilfunknetz für Unternehmen und Privathaushalte ein. Dabei ermittelt das Land vor allem den jeweiligen Bedarf der Bewohner nach Breitbandzugängen, unabhängig davon, ob der Wohnort in dicht besiedelten oder in ländlichen Gebieten liegt. Strategische Schwerpunkte sind außerdem die Anforderungen des Breitbandmarktes und der kosteneffiziente Ausbau der Breitbandinfrastruktur. In Schweden sind zwei Institutionen für den Breitbandausbau und die entsprechenden Regulierungen verantwortlich: Das Ministerium für Unternehmen und Innovationen sowie die nationale Post- und Telekommunikationsbehörde (PTS).

Die Agentur für Technologie und Netzwerke KOM (aconium) unterstützt DG Connect bei der Umsetzung und Betreuung der Wissensplattform Broadband Europe. Der Bereich Broadband Europe auf der Website Digital Single Market der EU Kommission informiert über aktuelle Entwicklungen der Breitbandpolitik in der EU und den Mitgliedstaaten und trägt als Informationsplattform zur Erreichung der Ziele der Gigabitgesellschaft 2025 bei. Hierfür arbeitet die aconium GmbH mit den verantwortlichen Ministerien, nationalen Regulierungsbehörden sowie Breitbandkompetenzzentren zusammen, um aktuelle Informationen auf den Länderseiten zur Verfügung zu stellen.

Die aconium organisiert außerdem die jährlich stattfindenden European Broadband Awards, die Projekte auszeichnen, die Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Internet ermöglichen. Bis zum 7. September 2018 können sich erfolgreich umgesetzte oder fortgeschrittene, öffentliche oder private Projekte jeder Größe und Technologie aus allen Regionen Europas bewerben.


Titelbild: Logo der European Broadband Awards und der Europäischen Kommission.
Bildcredit: aconium GmbH
Bilder unten unten: Screenshots der Länderseiten von Kroatioen und Schweden.
Bildcredits: Europäische Kommission.