Warum ist es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in ländlichen Regionen wichtig, Daten als wertvolle Ressource zu begreifen und wie können jene KMU dabei unterstützt werden, eigene und externe Daten zu nutzen, um Prozesse zu optimieren und ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern?

Die Corona-Pandemie hat nicht zuletzt verdeutlicht, wie bedeutsam es für Unternehmen ist, sich mit den Themen Daten und Digitalisierung zu befassen und diese gewinnbringend in den Arbeitsalltag zu integrieren. Da die Geschäftsabläufe vieler Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren auf den Kopf gestellt wurden, ist der Bedarf an neuen, digitalen Lösungen so groß wie nie zuvor. Die immer schneller ablaufenden Entwicklungen und stetig neuen Anforderungen in diesem Bereich stellen aber gerade KMU, insbesondere in ländlichen Regionen, vor große Herausforderungen.

Für KMU im Nordseeraum, die nicht wissen, wie sie die Chancen der Digitalisierung nutzen und durch datenbasiertes Arbeiten einen Mehrwert generieren können, gibt es Unterstützung in Form eines Interreg North Sea Region-Projekts. Anfang 2019 begaben sich im Rahmen von „Futures By Design“ insgesamt 12 Projektpartner aus Schweden, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Belgien und Deutschland auf den Weg, um KMU in der Nordseeregion für die Themen Daten und Digitalisierung zu sensibilisieren und sie mithilfe von u.a. eigens entwickelten Tools und Workshop-Angeboten bei der Optimierung von Arbeitsabläufen mittels datenbasiertem Arbeiten zu unterstützen. Die aconium GmbH ist im Rahmen von Futures By Design gemeinsam mit dem schwedischen Alexandersoninstitut für das Kommunikationsmanagement zuständig und verantwortet zudem die inhaltliche Umsetzung mit KMU aus dem Nordwesten Deutschlands.

Als Herzstück des Projekts wurde unter der Adresse www.futuresbydesign.net ein virtueller Hub eingerichtet, auf dem KMU sich über Neuigkeiten zu zukunftsrelevanten Themen wie künstliche Intelligenz, Drohnen oder virtuelle Währungen informieren können. Durch die Projektpartnerschaft wird kontinuierlich ein Horizon Scanning betrieben und spannende, für KMU relevante Informationen in übersichtlichen Papers festgehalten, die auf dem Hub zum Download zur Verfügung stehen. Bislang sind folgende Horizon Scanning-Papers aus der transnationalen Partnerschaft erschienen:

Darüber hinaus wird auf dem Online-Hub das transnationale Wissen der Projektpartner vereint und es werden fortlaufend zukunftsweisende (meist englischsprachige) Veröffentlichungen und Desk Studies rund um die Themen Daten und Digitalisierung gesammelt, wie etwa ein Leitfaden zum „Industrial Internet of Things“, Quanten-Computing oder Big Data für kleine Unternehmen.

In den beteiligten Projektregionen erhalten KMU zudem Unterstützung direkt vor Ort. Die aconium GmbH begleitet insgesamt 60 KMU aus dem norddeutschen Raum auf einer sogenannten Data Journey. Zu Beginn einer jeden „Reise“ wurde der Status Quo hinsichtlich datenbasiertem Arbeiten anhand eines Fragebogens ermittelt. Je nachdem, ob ein Unternehmen als Anfänger eingestuft oder bereits über Kenntnisse im Bereich der Datennutzung verfügt, werden individuell hilfreiche Tools zusammengestellt und es wird eine zentrale Fragestellung herausgearbeitet, die letztlich im Rahmen eines Datenprojekts vom Unternehmen bearbeitet wird. Die bis dato insgesamt 18 Tools wurden innerhalb der Futures By Design-Projektpartnerschaft entwickelt und umfassen neben Leitfäden zu Themen wie Datenbereinigung und -strukturierung, Datensicherheit oder Social Media Marketing auch Online-Tools wie etwa den Zipcode-Explorer, mit dessen Hilfe zum Beispiel Kundendaten kartografisch dargestellt werden und das Marketing entsprechend zielgerichteter gestaltet werden kann. Eine Übersicht aller Tools ist unter www.futuresbydesign.net/tools/ zu finden.

Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit mit den KMU stellten kostenfreie Workshops dar, welche die aconium GmbH in den vergangenen Monaten für norddeutsche Unternehmen angeboten hat. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen wurden anstelle von Präsenzveranstaltungen Online-Lösungen gefunden, welche sich jedoch sehr gut bewährten. Die Workshops orientierten sich an dem Bedarf der Unternehmen, welcher sich – bedingt durch den Lockdown – überwiegend auf Online-Aktivitäten bzw. Sichtbarkeit im Netz bezog. Auf dieser Grundlage wurden gemeinsam mit Experten interaktive Online-Workshops zu Themen wie SEO (Suchmaschinenoptimierung), Social Media Marketing, Google My Business, aber auch zur Nutzung von Pivottabellen in MS Excel konzipiert. Die teilnehmenden KMU bildeten einen Branchenmix aus Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsunternehmen, was zu einem spannenden, erkenntnisreichen Austausch beitrug.

Alle KMU konnten letztlich viele Impulse für ihre tägliche Arbeit mitnehmen und zudem Ideen für ihr eigenes Futures By Design-Datenprojekt generieren. Mittlerweile konnte bereits ein Teil der Unternehmen das Gelernte umsetzen und ihre Datenprojekte erfolgreich abschließen. Weitere Projekte befinden sich aktuell in Arbeit und werden im Laufe dieses Jahres fertiggestellt. Darüber hinaus ist aufgrund des konstruktiven Austauschs untereinander auch ein Netzwerk zwischen den KMU entstanden, von welchem – neben dem Wissenszuwachs durch Futures By Design – die Beteiligten auch in Zukunft profitieren werden.

Der Fokus des transnationalen Austauschs zwischen den Projektpartnern liegt momentan weiterhin auf der Umsetzung der KMU-Datenprojekte sowie auf der Planung der letzten Phase des Projekts, welche im Januar 2023 endet. Um die bisherigen Ergebnisse der Datenprojekte vorzustellen und die weiteren Arbeitsschritte zu besprechen, traf sich die Partnerschaft zuletzt Ende Juni in der schwedischen Provinz Halland bei dem in Varberg ansässigen Alexandersoninstitut. Als nächstes Treffen wird für Anfang Oktober 2022 die Abschlusskonferenz beim Leadpartner, der niederländischen Provinz Friesland, organisiert.

Für weitere Informationen zum Projekt Futures by Design besuchen Sie gerne die offizielle Projektwebseite www.northsearegion.eu/fbd/ oder kontaktieren Sie das Projektteam der aconium GmbH unter fbd@aconium.eu.