Mobilfunk
Inhaltsverzeichnis
Die Mobilfunknetze zählen zu den wichtigsten Infrastrukturen des Landes. Sie dienen nicht nur der Kommunikation und Unterhaltung, sondern sind Standortfaktor im Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen, leisten einen hohen Beitrag für den touristischen Erfolg einer Region und tragen dazu bei, den digitalen Wandel in Städten und Regionen voranzutreiben – Stichwort Smart City/Smart Region. Zudem erwarten Arbeitnehmer:innen, dass sie überall und zu jeder Zeit mobil arbeiten können – auch auf den Verkehrs- und Schienenwegen. Neben der Schließung letzter verbliebener Mobilfunklücken, geht es zunehmend darum, die Netze weiter zu verdichten mit Frequenzen oberhalb von 1GHz, um das volle Potenzial von 5G auszuschöpfen.
Die aconium GmbH unterstützt Verantwortliche des öffentlichen Sektors sowie Unternehmen der Privatwirtschaft beim Auf- und Ausbau der Mobilfunknetze und steht bei technischen, ökonomischen, rechtlichen und regulatorischen Fragestellungen beratend zur Seite.
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Erfassung der Mobilfunkversorgung
Ermittlung der Mobilfunkversorgung anhand veröffentlichter Daten
aconium bietet die Erhebung und Visualisierung der Ist-Versorgung auf Basis veröffentlichter Versorgungsdaten sowie durch Einbindung der Bevölkerung über die Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Mit computergestützten Simulationsmodellen wird ein Abbild der örtlichen Mobilfunkversorgung erstellt und GIS-basiert aufbereitet.
Erfassung der Mobilfunkversorgung durch Messfahrten
Ein exakteres Abbild der Mobilfunkabdeckung wird durch die Datenerhebung mit modernsten Mobilfunkscannern gewonnen. Im Rahmen von Messfahrten erfasst die aconium GmbH z.B. Signalpegel aller Mobilfunktechnologien, die zur Verfügung stehende Technologie (4G, 5G), Download- und Upload-Geschwindigkeiten, Ping-Werte und die eingesetzten Frequenzbänder. Die Daten werden anschließend visualisiert. So lässt sich schnell erkennen, wo der Empfang gut ist und wo unversorgte und unterversorgte Gebiete liegen. Die Daten werden aufbereitet und den Auftraggebenden als thematische Layer und Karten zur Ansicht im GIS sowie als Download in einem geeigneten Datenbank- oder Geodatenformat zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch können mit wiederholten Messfahrten der Ausbaufortschritt und die Entwicklung der Versorgungsqualität in ausgewählten Regionen dokumentiert werden.
Beispielprojekt:
Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (FMI)
Im Jahr 2020 wurde die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (FMI) gegründet. Als Tochterunternehmen der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH errichtet sie Mobilfunkmasten in sogenannten weißen Flecken, also in Gebieten, die bisher nicht mit Mobilfunk versorgt sind und deren Erschließung für die Netzbetreiber unwirtschaftlich ist. Anschließend vermietet die FMI die Standorte an interessierte Mobilfunkunternehmen. Für das Ausbauprogramm stehen zunächst ca. 40 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. aconium hat das Land von Anfang an eng begleitet und unterstützt von der ersten Analyse der weißen Flecken, über die Gründung der FMI und die Durchführung von Markterkundungsverfahren bis zum ersten Mastbau und dessen Inbetriebnahme.
Und Mecklenburg-Vorpommern plant noch mehr: Über die bloße Schließung weißer Flecken hinaus sieht die Landesregierung die Notwendigkeit einer Verdichtung der Maststandorte. Im Koalitionsvertrag wurde dazu vereinbart, dass das Land alle Mobilfunkmasten errichten wird, die für einen flächendeckenden Mobilfunkausbau mit 4G/5G notwendig sind. Eine Privatisierung dieser Mobilfunkmasten ist nicht vorgesehen. Die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft soll die Masten (inkl. Glasfaseranbindung) eigenwirtschaftlich als „Tower Company“ errichten und an die Mobilfunknetzbetreiber vermieten. aconium wurde beauftragt, die tatsächliche Ist-Versorgung im Land zu untersuchen, die planerischen Grundlagen für einen weiteren Ausbau mit Mobilfunkstandorten zu liefern sowie den Investitionsbedarf und die Wirtschaftlichkeit für eine Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft zu ermitteln. Dies erfolgte computergestützt auf Basis von Bestandsdaten der aconium GmbH, Daten des Landes und der drei etablierten Netzbetreiber sowie mit Hilfe eines Geoinformationssystems der aconium GmbH. Die Ergebnisse wurden in einem Gutachten festgehalten.
Zum Projekt »
Das GIS Hub Mobilfunk der aconium GmbH
Erhebung von Infrastrukturdaten für die Schließung weißer Flecken und Netzverdichtungen
Mit dem Produkt „GIS Hub“ stellt die aconium GmbH ein Geoinformationssystem zur Verfügung, das Daten einfach verwaltet und für verschiedene Prozesse nutzbar macht. Auch im Bereich des Mobilfunks ergeben sich mit dem System vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Die von den Mobilfunknetzbetreibern zugelieferten oder im Rahmen von Messfahrten erhobenen georeferenzierten Rohdaten werden für das GIS-System aufbereitet und visualisiert. So lässt sich zum Beispiel die Mobilfunkversorgung aller Mobilfunknetzbetreiber darstellen, differenziert nach den verschiedenen Mobilfunktechnologien (GSM, LTE, 5G). Auch Ausbaufortschritte im Zeitablauf sowie weiße Mobilfunkflecken lassen sich mittels der GIS-gestützten Versorgungskarten visualisieren.
Unter Hinzunahme weiterer Daten der Mobilfunknetzbetreiber identifiziert aconium die Mobilfunkstandorte, die für die Schließung weißer Flecken oder für den Ausbau leistungsfähiger 4G/5G-Netze in der Fläche zusätzlich erforderlich sind.
Unser Angebot
Mit unserem GIS Hub Mobilfunk werden Infrastrukturen und Daten erfasst und anschließend visualisiert, wie bspw.:
- Bestehende Mobilfunkstandorte
- Festnetzinfrastrukturen
- Naturschutzgebiete, öffentliche Gebäude und Verkehrsräume
- Entfernung der Netzinfrastruktur zum Mobilfunkmast
- Routingdaten bestehender Infrastruktur zum Mobilfunkmast
Sie haben bereits eine konkrete Projektidee, die Sie allein oder gemeinsam mit Partnern umsetzen möchten? Treten Sie mit uns in Kontakt oder nutzen Sie unseren Fördermittel Quick-Check, um sich eine erste Rückmeldung zur Förderfähigkeit Ihres Vorhabens einzuholen.
Projekte zum Thema Mobilfunk
Gutachten Funkmasteninfrastruktur-Gesellschaft Mecklenburg-Vorpommern
Erfassung der Mobilfunkversorgung im Landkreis Cham
Erfassung der Mobilfunkversorgung in Brandenburg
Projektbeispiel: „Mobil BB“ – Messfahrten in Brandenburg
Im Auftrag der DigitalAgentur Brandenburg GmbH (DABB) hat aconium in den Jahren 2020/21 Befahrungen des Straßennetzes in Brandenburg zur Analyse der Mobilfunkversorgung durchgeführt.
Die Hauptuntersuchung umfasste das gesamte öffentliche Straßennetz in Brandenburg. Zur Messdatenerfassung wurden über 40.000 Straßenkilometer mit insgesamt zehn Messfahrzeugen befahren. 2022/2023 fanden Widerholungsfahrten in Teilen Brandenburgs statt.
gefahrene Kilometer
Messpunkte analysiert
Messfahrzeuge im Einsatz
Beiträge zum Thema Mobilfunk
Mobilfunk bis in alle Ecken: Mecklenburg-Vorpommern schließt mit landeseigener Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft weiße Funklöcher
Nachhaltige Ideen für den ländlichen Raum: 5G als Innovationsmotor für Smart Regions
Kommunikationsinitiative: Die Bundesregierung informiert zu 5G und Mobilfunkausbau
Mobilfunkförderung
Die Mobilfunkabdeckung von bisher unversorgten Gebieten gehört zu den größten Herausforderungen im Mobilfunk. Die sogenannten „weißen Flecken“ werden auf absehbare Zeit von den Mobilfunknetzbetreibern nicht eigenwirtschaftlich erschlossen. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren Förderprogramme des Bundes und einiger Länder entwickelt, um den Ausbau zu unterstützen.
Bedarfsermittlung, Analyse von Fördermöglichkeiten sowie Antragstellung und Abwicklung der Förderprojekte.
aconium identifiziert förderfähige Standorte in Kommunen oder Landkreisen und unterstützt bei der Umsetzung des geförderten Mobilfunkausbaus. Dabei stimmen wir uns eng mit den Mobilfunknetzbetreibern, Tower Companies, Vertreter:innen der Kommunen sowie sonstigen am Mobilfunkausbau beteiligten Institutionen wie z.B. Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) und Genehmigungsbehörden ab. Im Fokus steht die technische und wirtschaftliche Planung der passiven Infrastruktur, das Finden geeigneter Standorte (Liegenschaften, Freiflächen), die Standortsicherung und die Unterstützung bei den Antrags‐ und Genehmigungsverfahren.
5G Studie im Auftrag der „Hessen Trade & Invest“ (HTAI)
Die aconium GmbH hat im Auftrag der „Hessen Trade & Invest“ (HTAI) eine Studie verfasst, die die Herausforderungen der Kommunen beim Ausbau der 5. Mobilfunkgeneration (5G) thematisiert. Herausgeber ist das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Die Studie „5G – Aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Potenziale für den Zugang zu kommunaler Infrastruktur“ befasst sich mit technischen Fragestellungen, die sich aus der Einführung neuer Frequenzbereiche ergeben. Dazu gehört unter anderem die Suche nach geeigneten Standorten für Sendeanlagen. Des Weiteren werden die rechtlichen Rahmenbedingungen des 5G-Ausbaus beleuchtet, z. B. Aspekte im Hinblick auf die Anwendung der NGA-Rahmenregelung (PDF) und Überlegungen im Zusammenhang mit dem DigiNetzG (PDF). Zudem befasst sich die Studie mit der Rolle der Kommunen und den Möglichkeiten, die sich durch 5G für öffentliche Bereiche ergeben.
Referenz-Projekte:
Clearingstelle Mobilfunk für Rheinland-Pfalz
Die aconium GmbH unterstützt seit August 2023 die Clearingstelle Mobilfunk Rheinland-Pfalz und ist ebenso für deren Weiterentwicklung zuständig. Sie gilt als zentrale Anlaufstelle für Themen rund um Mobilfunk für Mobilfunknetzbetreiber und Tower Companies, für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie weitere thematisch interessierte und mit dem Mobilfunkausbau befasste Gruppen. Das Aufgabenspektrum der Clearingstelle ist vielfältig und umfasst neben der Umsetzung des Mobilfunkpaktes und der damit verbundenen Einhaltung der Ausbauzusagen folgende Schwerpunkte:
- Monitoring und Datenbearbeitung, um den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur in Rheinland-Pfalz zu steuern und stets aktuell bewerten zu können
- direkte Unterstützung für Kommunen zur Beschleunigung des Mobilfunkausbaus und Verbesserung der Mobilfunkversorgung z.B. bei der Suche nach öffentlichen Liegenschaften oder Moderation bei Konfliktfällen und Erarbeitung von Lösungen.
- Bewertung von Chancen und Risiken des Mobilfunks in Hinblick auf künftige technologische Entwicklungen
- Mitwirkung zur Vereinfachung der Rahmenbedingungen für einen beschleunigten Mobilfunkausbau und Unterstützung bei der Positionierung der Landesinteressen gegenüber dem Bund, den Ländern und der Bundesnetzagentur
- Abstimmungen mit Gremien und mit den jeweiligen Akteuren im Mobilfunkausbau, insbesondere im Rahmen des geförderten Mobilfunkausbaus mit der Mobilfunkinfrastruktur-Gesellschaft des Bundes (MIG), des eigenwirtschaftlichen Mobilfunkausbaus mit den Mobilfunknetzbetreibern, Infrastrukturbetreibern und weiteren Unternehmen, die am Mobilfunkausbau beteiligt sind und mit der BNetzA und den Netzbetreibern zur Schließung der Versorgungslücken aus den Lizenzauflagen der Frequenzversteigerung in 2019 (Weiße-Flecken-Programm 500 der BNetzA).
- Unterstützung bei der Durchführung von Veranstaltungen wie Messen, Kommunalveranstaltungen etc., um die Clearingstelle einer breiten Öffentlichkeit im Land bekannt zu machen.
Unterstützung der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG)
aconium unterstützt die Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft des Bundes (MIG) beim geförderten Mobilfunkausbau. Die MIG, zuständig für das bundesweite Mobilfunkförderprogramm, finanziert den Bau und die Anbindung von Mobilfunkmasten in zuvor identifizierten weißen Flecken. Zu diesem Zweck wird der Bau der passiven Infrastruktur, in der Regel ein Mobilfunkmast, sowie die Anbindung des Mastes an ein Strom- und Glasfasernetz gefördert. Die Mobilfunknetzbetreiber installieren ihre aktive Technik an den Masten und versorgen anschließend das Gebiet mit Mobilfunk. Um die Kosten möglichst gering zu halten ist die MIG bestrebt, bei der Anbindung der Masten auf bestehende Glasfaserinfrastrukturen zurückzugreifen. Hierbei wird die MIG von der aconium GmbH, Projektträger des Bundes für den geförderten Glasfaserausbau, unterstützt. Die aconium GmbH überprüft anhand der ihr zur Verfügung gestellten Daten, ob in der Nähe des geplanten Mobilfunkstandortes ein gefördertes Breitbandnetz liegt oder in Planung ist, das für die Anbindung des Mobilfunkstandortes verwendet werden kann. Ist das der Fall, kann die bestehende Infrastruktur mitgenutzt werden. So lassen sich Zeit und Ressourcen einsparen.
Kontakt
Unser Experte Andreas Schröder steht Ihnen persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der E-Mailadresse a.schroeder@aconium.eu sowie unter der Rufnummer +49 30 22183-1302.