Die Gemeinden, Städte und Kreise Baden-Württembergs sind in der Verantwortung, die Mobilitätswende voranzubringen und sich den technischen Herausforderungen der Mobilität 4.0 zu stellen. Welchen substanziellen Mehrwert schafft die Digitalisierung für die Mobilität von Kommunen? Wie gelingt es Kommunen den Herausforderungen von zukunftsgerichteten Mobilitätsformen innovativ und erfolgreich zu begegnen? Welche Rolle spielen dabei Datenplattformen und -architektur, und welche Fördermöglichkeiten bestehen für Kommunen?
Um sich diesen komplexen Problemstellungen zu widmen, benötigt es branchenübergreifende Ideen sowie die Zusammenarbeit von Kommunen und zukunftsorientierten Unternehmen der Mobilitätswirtschaft. Mithilfe moderner Digitaltechniken lassen sich nicht nur innovative Datenarchitekturen aufbauen, sondern sie ermöglichen auch bedarfsorientierte Mobilitätsangebote und eine zielorientierte Verkehrssteuerung. Die Bereitstellung der Verkehrsdaten ist demnach ein wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende für Baden-Württemberg. Dieser Herausforderung nahm sich die 10. Match Making Veranstaltung am 25. Juli an, die im Rahmen des Projekts InKoMo 4.0 ausgetragen wird.
Es begrüßte die Geschäftsstelle InKoMo 4.0 gemeinsam mit dem Städtetag Baden-Württemberg zur Veranstaltung mit dem Thema „Datenplattformen und -architektur“. Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, zog nach zehn Match Makings eine kleine Bilanz: „InKoMo 4.0 hat sich als wandlungsfähiges Projekt erwiesen. Stand anfangs die Förderung von Start-ups im Mobilitätsbereich im Mittelpunkt, zeigt sich inzwischen, dass wir kommunale Bedarfe und Angebote aus der freien Wirtschaft zusammenführen müssen. Diesen Marktplatz müssen wir auch in Zukunft erhalten. Für die Kommunen brauchen wir besondere Hilfestellung bei Vergabewesen und Datenschutz sowie einen gezielten Erfahrungsaustausch.“
Hier verwies Dr. Susanne Nusser, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetags, auf die besondere Bedeutung der 10. Veranstaltung: „Die Jubiläumsveranstaltung fand, genau wie die Gründung, wieder im Hospitalhof statt. Wir sehen heute, wie weit das Projekt in den vergangenen vier Jahren gekommen ist und welche besondere Funktion die Vernetzung von Kommunen und Wirtschaft spielt.“
Wichtige Impulse für den weiteren Weg der Mobilitätswende gaben Minister Winfried Hermann MdL (Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg) und Ministerialdirektor Stefan Krebs (CIO/CDO des Landes Baden-Württemberg) zu den Themen Digitalisierung und Digitale Mobilität in Baden-Württemberg. „Die Digitalisierung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um klimafreundlicheres Mobilitätsverhalten und emissionsärmere Verkehrssysteme zu stärken. Das gilt für den Straßenverkehr ebenso wie für öffentliche Verkehrsmittel. Der ÖPNV kann durch die Nutzung von Verkehrsdaten im Interesse der Fahrgäste deutlich attraktiver gestaltet werden. Als Land haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte der Digitalen Mobilität angestoßen. Entscheidend für den Erfolg ist eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.
Neben der Vorstellung von Lösungsansätzen innovativer Unternehmen aus Baden-Württemberg, wie Bosch, Mercedes-Benz, Management- und IT-Beratung GmbH oder Mobility Solutions GmbH, gab es die Möglichkeit des gemeinsamen Austauschs und der Gründung von Innovationspartnerschaften zwischen Unternehmen und kommunalen Vertreter:innen. Denn, so Innenminister Thomas Strobl, „die digitale Kommune der Zukunft ist Team-Arbeit. Damit sie gelingt, müssen Kommunen, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Mit InKoMo 4.0 fördern wir die Entwicklung neuer digitaler Mobilitätsdienste aus enger Partnerschaft zwischen Kommunen und Mobilitätswirtschaft und bringen so die Digitalisierung auf die Straße. Damit die Lösungen von weiteren Städten und Gemeinden umgesetzt werden können, investieren wir kräftig. Seit 2020 haben wir fünf herausragende digitale Mobilitätslösungen mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro gefördert. Unsere Städte und Gemeinden tragen so mit ihrer Innovationskraft zusammen mit den kreativen Unternehmen in unserem Land dazu bei, Baden-Württemberg zur digitalen Leitregion Europas zu machen.“
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Filmpremiere ausgewählter Projekte, die im Rahmen von InKoMo 4.0 gefördert wurden. Das Projekt InKoMo 4.0 mit der dazugehörigen Geschäftsstelle wurde im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft ins Leben gerufen. Ziel von InKoMo 4.0 und der 10. Match Making Veranstaltung war und ist es, vorhandene Ansätze und Projekte der Mobilitätswirtschaft sichtbar zu machen, konkrete Lösungen mit kommunalen Bedürfnissen zusammenbringen und diese in die Breite zu streuen.
Im Rahmen der Veranstaltung bekommen Unternehmen die Möglichkeit, sich und ihr Portfolio zu präsentieren sowie in einen dezidierten Austausch mit interessierten kommunalen Vertreter:innen und potenziellen Partner:innen zu treten.