Um den Ausbau der Glasfasernetze in ganz Deutschland zu ermöglichen, stehen den handelnden Akteuren eine Vielzahl von Verlegemethoden zur Verfügung. Die Verfahren sind je nach topologischen Eigenschaften und speziellen Projektanforderungen auszuwählen.

Jede Verlegemethode hat eigene Beschränkungen und Einsatzszenarien, die insbesondere von der Oberflächenbeschaffenheit, den bestehenden Infrastrukturen und der Länge der zu verlegenden Strecke abhängen. Grundsätzlich ist laut Materialkonzept des Bundes die Mitnutzung vorhandener Infrastrukturen sowie die Nutzung alternativer Verlegemethoden (Trenching, oberirdische Verlegung, etc.) zu prüfen und vorzusehen.

Im Zuge der Durchführung des geförderten Bauvorhabens sollten alle Maßnahmen genutzt werden, die eine erneute Grabenöffnung auf allen im Rahmen des geförderten Projektes errichteten Trassen entbehrlich machen. Die vorbereitenden Maßnahmen – für Gebäude, die nicht sofort im aktuellen Bauvorhaben erschlossen werden – sind möglichst so auszugestalten, dass entlang des geförderten Grabens im weiteren Verlauf keine Grabungsarbeiten im öffentlichen Straßenraum notwendig sind. Etwaige Baulücken, also unbebaute Grundstücke zwischen bebauten Flächen, sollten über die geförderte Baumaßnahme für einen zukünftigen Infrastrukturausbau vorbereitet werden.

Wo welche Technik vorzugsweise Einsatz finden kann und sollte, richtet sich nach den Gegebenheiten vor Ort und ist mit dem zuständigen Träger der Wegebaulast abzustimmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Kosten der Baumaßnahmen. Das Verlegen macht bisher bis zu 80 Prozent der Kosten eines Ausbauprojektes aus. Der klassische Tiefbau umfasst die Verlegung von Glasfaser bzw. Leerrohren im Fahrbahn- oder Gehwegbereich innerorts und außerorts. Er ist meist mit einer massiven Öffnung der Geh- und Radwege und dabei auch immer mit der Rücknahme und Wiederverwendung der Materialien verbunden (Pflasterung, Platten, etc.). Der klassische Tiefbau ist sowohl für Strecken ohne zuvor existierende Infrastruktur, als auch bei vorhandener Infrastruktur geeignet. Allerdings dauert er meist länger, bindet mehr Personal und kostet dadurch auch mehr als alternative Verlegemethoden. Diese umfassen u. a.:

  • Pressbohrung (Erdrakete)
  • (Kabel-) Pflug
  • Spülbohrung
  • Trenching
  • Oberirdische Verlegemethode
  • Verlegung in Wasserrohren

Ziel aller alternativen Verlegeverfahren ist eine Minimierung der Tiefbaukosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Verlegegeschwindigkeit. Zum effizienten Einsatz der zur Verfügung stehenden Tiefbaukapazitäten, zur Minimierung der Beeinträchtigung des Verkehrs und der Anwohner sowie zur Beschleunigung des Gigabitausbaus ist bei jeder Baumaßnahme die am besten geeignete Verlegemethode auszuwählen und mit den verantwortlichen Behörden abzustimmen.

 

Broschüre des BMDV: „Verlegemethoden für den Gigabitausbau“

https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/verlegetechniken-breitbandausbau.html

Unsere Serie „Alternative Verlegemethoden“

DIN 18220 tritt in Kraft – Alternative Verlegemethoden genormt

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Am 28. Juli tritt die DIN 18220 in Kraft. Vollständig trägt die Norm den Namen "DIN 18220:2023-08. Trenching-, Fräs- und Pflugverfahren zur Legung von Leerrohrinfrastrukturen und Glasfaserkabeln für Telekommunikationsnetze" und beschreibt detailliert die Verfahren für...

Roboter verlegen Glasfaser im Abwasserkanal

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Ein Mitarbeiter bereitet den Roboter für den Einsatz vor. Pro Tag können zwischen 100 und 250 Meter Glasfaserkabel so verlegt werden.(Quelle: Fast Opti-com) Die Verlegung von Glasfaser durch Roboter in Abwasserrohren zählt zu den alternativen...

Das Spülbohrverfahren – mit Hochdruck bei der Glasfaserverlegung

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Einstiegspunkt der Spülbohrung auf einer Wiese – gut zu sehen ist das Bohrgestänge, das schräg in den Boden zielt Foto: IBZ Neubauer Bei der Umsetzung von Breitbandprojekten werden unterschiedliche Methoden für die Verlegung der Glasfaserleitungen...