Zwischen dem 21. und 23. April sowie vom 28. bis 30. April tauschen sich im Rahmen der Leitveranstaltung für Energiewende und Klimaschutz rund 300 Expert*innen aus den Sektoren Energie, Bauen, Wohnen, Klimaschutz und Umwelt aus. Welchen Stellenwert die Berliner Energietage unter dem diesjährigen Motto „kontrovers – konstruktiv – klimafreundlich“ inzwischen erlangt haben, zeigt nicht zuletzt ein Blick auf die Liste der Vortragenden. Gleich vier Bundesminister*innen werden vor und mit der größten Energiewende-Community der DACH-Region sprechen. Neben Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey haben sich auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie Bundesfinanzminister Olaf Scholz angekündigt.
Die aconium GmbH beteiligt sich im offiziellen Innovationskatalog, dem Journal der diesjährigen Energietage, mit einem Bericht zu nachhaltigen Fernwärmenetzen. Seit unserer Gründung 2007 sehen wir es als eine unserer Kernaufgaben an, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. In einer Vielzahl von oft europäisch ausgerichteten Kooperations- und Beratungsprojekten entwickeln wir gemeinsam mit unseren Partnern Strategien, um die Energieeffizienz in Kommunen und Regionen zu steigern und Klimaschutzziele zu erreichen. Unsere langjährige Erfahrung in diesem Bereich spiegelt sich unter anderem im Projekt „LowTEMP – Niedertemperatur-Fernwärme für den Ostseeraum“ wieder, das im Journal auf Seite 17 vorgestellt wird.
Um Klimaschutzziele zu erreichen und um die Energieeffizienz in Kommunen und Regionen zu steigern, ist in den letzten Jahren die nachhaltige Wärmeversorgung immer mehr in den Fokus gerückt. Mit einem Anteil von über 50 Prozent am Primärenergieverbrauch fällt der Wärmewirtschaft innerhalb der Energiewende eine tragende Rolle zu. Gleichzeitig befindet sich der Wärmesektor in einem bedeutsamen Wandlungsprozess. Zentrale Themen sind dabei die Umstellung der Wärmeerzeugung, die umfassende Einbindung von erneuerbaren Energien und Abwärme sowie die Erneuerung von Anlagen und Infrastruktur.
Einsparpotentiale bietet vor allem der nachhaltige Fernwärmeausbau. Aktuell hat die Fernwärme in Deutschland mit rund zehn Prozent jedoch einen eher geringen Anteil am Wärmemarkt, nur in den beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg liegt der Anteil bei mehr als 30 Prozent. Fernwärme ist vor allem in dicht besiedelten Gebieten sinnvoll. Dabei sollten in erste Linie nachhaltige Wärmenetze der sogenannten vierten Generation zum Einsatz kommen.
Wie können Städte und Regionen beim nachhaltigen Ausbau der Wärmeversorgung unterstützt werden? Die aconium hat sich dieser Thematik im von ihr entwickelten und koordinierten Projekt „LowTEMP – Niedertemperatur-Fernwärme für den Ostseeraum“ angenommen. 19 Partnerorganisationen aus neun Ländern entwickelten Strategien und Handlungsinstrumente zur Planung, Finanzierung, Installation und dem Management von Niedertemperatur-Fernwärmesystemen. Außerdem wurden in den Partnerländern Pilotprojekte umgesetzt. Die Projektergebnisse, insbesondere im Bereich des Kapazitätsaufbaus und des Wissenstransfers, werden im Rahmen eines Folgeprojektes aktuell weiter ausgearbeitet. Bis Ende 2021 stehen dann in allen Partnerländern Schulungsmaterialien zu nachhaltiger Fernwärmeversorgung in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung. Die aconium wird außerdem E-Learning Kurse entwickeln und diese der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Es ist unser Ziel, den Ausbau neuer nachhaltiger Fernwärmenetze zu unterstützen, um so weiterhin einen Beitrag zur Wärme- und Energiewende zu leisten. Weiterführende Informationen finden sich auf der LowTEMP-Projektwebsite.