Der Vormittag des zweiten Tages unseres Fachkongresses stand unter dem Motto Breitbandförderung.

Ausgehend von der Annahme, dass im Jahr 2018 doppelt so viele Geräte über das Internet verbunden sein werden wie es Menschen auf der Erde gibt, erläuterte Udo Kirsch, Projektcontroller aconium GmbH, das Materialkonzept des Bundes. In seinem Vortrag kamen Themen wie Echtzeitvernetzung von Energieangeboten, der Einsatz künstlicher Intelligenz bei intermodalen Verkehrssystemen und die Reduzierung des Energieverbrauchs mittels breitbandiger Vernetzung intelligenter Mobilitätssysteme zur Sprache. Die Zuhörer konnten sich über den Einsatz von digitalem Komfort für intelligente Haushalte wie virtuelles, interaktives Gaming oder Einkauf, Vorratshaltung, Raumklima und Fernwartung sowie flächendeckendes Gesundheitsmanagement informieren. Udo Kirsch betonte, dass vor allem Kostenminimierung durch Mitnutzung anderer Baumaßnahmen und die Verlegung von Leerrohren bei Neuerschließungen von Verkehrswegen oder Neubaugebieten im Fokus stehe.

Im Anschluss berichtete Dr. Andreas Hornsteiner, Leiter Geschäftsbereich Faseroptik der Firma Laser Components, über Praxiserfahrungen aus der Glasfaser- und Infrastrukturüberwachung. Kernthema des Vortages war das am 25. August 2015 in Kraft getretene IT Sicherheitsgesetz und die damit einhergehende Verpflichtung für Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) außergewöhnliche IT Ereignisse an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu melden. Das Glasfasernetz soll durch das Gesetz besser vor Sabotage und Diebstahl, Netzbeeinträchtigungen, Störungsereignissen und Abhören geschützt werden.

Der Vortrag Breitbandförderung: Mittelanforderung und Auszahlung im Bundesförderprogramm von Stefan Seidenglanz, Leiter Zahlstelle der aconium GmbH, fand großes Interesse unter den zahlreichen Zuhörern. Detailliert informierte der Experte über zuwendungsfähige Ausgaben, Sicherheitseinbehalt und die Vorabprüfung der Unterlagen durch den Projektträger aconium GmbH. Die Anforderungen an das Einreichen einer Mittelanforderung, Voraussetzungen, Pflichtnachweise, Mindestanforderung an eine Rechnung und die Mindestanforderung an den Zwischennachweis waren weitere wichtige Eckpunkte des Vortrages.

Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaser-Kooperationen von Vodafone erläuterte in seinem Vortrag Gigabit-Offensive die Vorteile des Betreibermodels und betonte, dass Glasfaser das beste Transfermedium für viel Datenvolumen sei.

Ein Highlight der Delivery Robot von Starship Technologies, der bereits am Vortag für Aufsehen sorgte. Hendrik Albers, Regionalmanager Zentraleuropa von Starship Technologies im Anschluss an seinen Vortrag unserem Redakteur Ben Bucerius Rede und Antwort und erkärte, dass der Roboter bereits über 100.000 Testkilometer unter verschiedenen klimatischen Bedingungen in über 100 Städten weltweit absolviert hat. Dabei wurde ihm von den übrigen Verkehrsteilnehmern eine hohe soziale Akzeptanz entgegengebracht.

Am frühen Nachmittag widmete sich Simon Japs, Director Public Policy bei Unitymedia, dem Thema Wettbewerb vor Förderung: Was der Markt zum Gigabit-Ziel beitragen kann. Er betonte, dass das Hauptaugenmerk auf der fortlaufenden Erweiterung des glasfaserbasierten Kabelnetzes mit Bandbreiten von bis zu 400 Mbit/s liege, auch und vor allem in ländlichen Regionen.

Nach diesen informativen und abwechslungsreichen Vorträgen steht der Mittwochnachmittag ganz im Zeichen der Herbstkonferenz der Initiative D21.


Foto oben: Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaser-Kooperationen, Vodafone am 25.10.2017 in Berlin bei der Messe „Digitale Regionen – heute und morgen“.
Fotocredits: aconium GmbH / Florian Schuh