Foto: Felix Englisch mit dem Mitwirk-O-Mat ist der Gewinner des „Preis für digitales Miteinander“ in der Kategorie „Digitales Engagement“ des Digitaltages 2021.

Jedes Jahr werden im Zuge des bundesweiten Digitaltages Projekte geehrt, die besonders digitale Teilhabe und digitales Engagement unter Bürger:innen fördern und somit den digitalen Wandel greifbar und zugänglich machen.

Der aconium ist es ein großes Anliegen, digitale Bildung zu fördern und für alle Menschen und Bevölkerungsgruppen Möglichkeiten zur Teilhabe an der digitalen Transformation aufzuzeigen. Deshalb unterstützte die aconium GmbH auch in diesem Jahr erneut den „Preis für digitales Miteinander“ der Initiative „Digital für alle“ anlässlich des Digitaltags am 24. Juni 2022.

Im vergangenen Jahr konnte das niedersächsische Projekt-Team des Mitwirk-O-Maten überzeugen und den mit 10.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Digitales Engagement“ für sich ergattern. Dabei hilft die App vor allem bei der Vernetzung von Bürger:innen mit personalisierten Angeboten zu Vereinen und Organisationen in der Region.

Am 24.06. wird im Rahmen des bundesweiten Digitaltages erneut der Preis für „Digitales Miteinander“ vergeben. In diesem Zuge haben wir auf unserer Zukunftsreise einen Abstecher nach Lüneburg gemacht und bei dem Gewinner-Team des letzten Jahres mal nachgehakt, wie sie den Preis und die Zeit danach empfunden haben.

Vor einem Jahr haben Sie/habt ihr in dieser Kategorie gewonnen. Was hat sich seither bei Ihnen/Euch getan?

Die Medienpräsenz durch den Preis sorgte natürlich für viel Interesse. Im September/Oktober gingen dann erstmals die Mitwirk-O-Maten in Gütersloh und Nürnberg an den Start. Anschließend stand für uns die Aufgabe an, eine Geschäftsform zu finden, damit wir die Mitwirk-O-Maten rechtssicher anbieten und betreiben können.

Anstatt etwas Neues zu gründen, sind wir mit der gemeinwohlorientierten wechange Genossenschaft fusioniert, welche ebenfalls an der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit agiert. Das hat uns sehr vieles erleichtert und viel Bürokratie erspart.

Des Weiteren konnten wir mit Hilfe des Preisgeldes Ekaterina, unsere erste hauptamtliche Mitarbeiterin, einstellen. Auch weiter ging es mit der Professionalisierung unserer Öffentlichkeitsarbeit, unseres Produktes und natürlich unserer internen Prozesse.

Parallel arbeiteten wir mit der Kieler Freiwilligenagentur an einem Mitwirk-O-Maten für die Landeshauptstadt, welcher im Februar an den Start ging. Und wir sind laufend mit Kommunen, Freiwilligenagenturen und weiteren Stakeholdern im Austausch, um die Skalierung voranzutreiben.

Sie haben nach der Preisverleihung angekündigt „ernst zu machen“ und eine Skalierung, Professionalisierung und technische Weiter­entwicklung der App vorzunehmen. Was konntet/n Sie/ihr bereits aus den bisherigen Mitgliedsstädten für Erfahrungen ziehen, die bei der Weiterentwicklung des Mitwirk-O-Maten helfen?

Wir haben viel Erfahrung gewonnen, wie wir den Prozess zur Erstellung und Pflege eines neuen Mitwirk-O-Maten gestalten können, sodass wir unseren Partner-Kommunen und -Freiwilligenagenturen möglichst viel Arbeit ersparen.

Darüber hinaus haben wir gemerkt, dass Mund-zu-Mund-Propaganda enorm wichtig für unser Wachstum ist. Der Austausch mit einzelnen kleinen Kommunen und Freiwilligenagenturen ist wertvoll, aber manchmal auch mühsam, daher arbeiten wir mit Netzwerken und Dachverbänden zusammen, durch die sich der Mitwirk-O-Mat direkt für eine ganze Region oder sogar ein ganzes Bundesland implementieren ließe.

Zudem haben wir konkrete Wünsche zur Verbesserung des Mitwirk-O-Maten gesammelt und daraus Konzepte erstellt. Wir warten derzeit auf Förderung, um diese umzusetzen.

Wird das Projekt immer noch ehrenamtlich geführt oder gibt es eine hauptamtliche Stelle?

Unser Projekt wird zum Teil ehrenamtlich und zum Teil hauptamtlich geführt. Ekaterina unterstützt mich seit Oktober in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung.

Wagen Sie einen Ausblick: Was sind die nächsten geplanten Schritte, bzw. was ist euer/Ihr nächstes großes Ziel?

Noch in diesem Jahr soll ein größeres Förderprojekt durchgeführt werden unter anderem mit zahlreichen neuen Mitwirk-O-Maten und technische Weiterentwicklungen. Außerdem soll eine Begleitforschung stattfinden, um die Wirkung des Mitwirk-O-Maten zu messen.

Wir haben uns auch erste Gedanken dazu gemacht, wie wir im europäischen Ausland einen Fuß in die Tür bekommen können.