Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit den vier großen Mobilfunkanbietern und führenden Funkturmgesellschaften den Mobilfunkpakt 2025–2027 geschlossen. Ziel ist es, die Versorgung mit leistungsfähigen Netzen flächendeckend auszubauen – vor allem in ländlichen Regionen und bisher unzureichend erschlossenen Gebieten.

Bis Ende 2027 sollen rund 2.100 neue Standortmaßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören sowohl Neubauten als auch die Aufrüstung bestehender Standorte von 2G auf 4G oder 5G. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Netzqualität, sondern tragen auch dazu bei, die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur zu erfüllen.

Vereinfachte Verfahren für mehr Tempo

Damit der Ausbau schneller vorangeht, werden die rechtlichen Rahmenbedingungen durch eine Anpassung der Landesbauordnung modernisiert. Wichtige Änderungen sind:

  • Wegfall von Abstandsflächen für Antennenanlagen im Außenbereich
  • Genehmigungsfreiheit für mobile Masten bis zu 24 Monaten
  • Genehmigungsfiktion für Masten bis 50 Meter Höhe

Diese Vereinfachungen sorgen dafür, dass neue Standorte zügiger geplant und umgesetzt werden können.

Clearingstelle Mobilfunk als zentrale Schnittstelle

Ein wesentlicher Baustein des Mobilfunkpakts ist die Clearingstelle Mobilfunk, die bereits seit 2020 als Vermittler zwischen Kommunen und den ausbauenden Unternehmen fungiert. Sie bleibt auch künftig zentrale Koordinations- und Unterstützungsinstanz. Seit August 2023 unterstützt die aconium die Clearingstelle als verlässlicher Partner und berät sie in allen Fragen rund um den Mobilfunk.

„Besonders freut es mich, immer wieder neue und innovative Instrumente und Kooperationsformate gemeinsam zu entwickeln, um Ausbauhemmnisse zu identifizieren und Beschleunigungspotenziale zu heben wie zum Beispiel die Workshops mit Vertretern der Strombranche und den Mobilfunk ausbauenden Unternehmen“, sagt Andreas Schröder, Teamleiter Mobilfunk bei aconium.

Im Rahmen des neuen Mobilfunkpakts wurde ein Memorandum of Understanding zwischen Mobilfunkunternehmen und Stromnetzbetreibern verabschiedet, das in dieser Form bislang einzigartig ist. In diesem Memorandum bekunden sich die beiden Branchen zu einer engen Zusammenarbeit. Das MoU ist das Ergebnis des ersten Workshops, der im Juni dieses Jahres stattfand. Dort tauschten sich Mobilfunkunternehmen und Vertreter rheinland-pfälzischer Stromnetzbetreiber in einem intensiven Dialog über ihre jeweiligen Herausforderungen aus. Vergangene Woche folgte ein weiterer Workshop – diesmal in der Totenkopfhütte im Pfälzerwald, die sich in einem Funkloch befindet. Dort verabredeten die Beteiligten konkrete Schritte, um die Zusammenarbeit zu verbessern und die Netzversorgung in einem spezifischen Gebiet des Pfälzerwalds voranzubringen.

Herausragendes Merkmal beider Workshops: Es besteht der klare Wille zur Zusammenarbeit, um den Mobilfunkausbau spürbar zu beschleunigen und die Versorgung zu verbessern.

Denn: Ohne Strom kein Netz.