Wie können Beteiligungsformate attraktiver ausgestaltet werden, damit sich Bürger*innen aktiver in Planungsprozesse einbringen? Worauf muss bei der Entwicklung von Instrumenten und Methoden verstärkt geachtet werden? Diese zentralen Fragestellungen wurden auf einem virtuellen Stakeholder-Event im Rahmen des Projekts e-smartec diskutiert.

Um das aktuelle Beteiligungsverhalten der hessischen Bevölkerung an Mobilitätsplanungsprozessen besser zu verstehen, wurde bereits Ende letzten Jahres eine Bürger*innenbefragung zu Marketing- und Beteiligungsmethoden durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung werden dafür genutzt, Beteiligungsformate in Zukunft noch attraktiver ausgestalten zu können.
Dabei zeigte sich zum Beispiel, dass sich zwar knapp die Hälfte der Befragten regelmäßig über Mobilitätsplanungsprozesse in der Region informiert. Nur knapp ein Drittel hat allerdings an solchen Prozessen bereits auch teilgenommen. Und nur 21 Prozent der Befragten gaben an, sich “gut” oder “sehr gut” in Mobilitätsplanungsprozesse in ihrer Region eingebunden zu fühlen.

Auch wurde klar, dass Beteiligungsmethoden mit geringem Aufwand, wie beispielsweise Befragungen, digitale Beteiligungsmöglichkeiten oder auch Bürgerwerkstätten, tendenziell eine höhere Resonanz erzielen.

Die vollständigen Ergebnisse der Befragung sind auf der Website des FZ-NUM verfügbar.

Ein weiterer Meilenstein zu mehr Bürgerbeteiligung war das sogenannte e-smartec Stakeholder-Event, das am 22. Januar 2021 mit rund 25 Teilnehmenden – vornehmlich aus Kommunen, Landkreisen und Verbänden – virtuell statt fand. Ziel des Events war es, aus den Befragungsergebnissen gemeinsam mit den Teilnehmenden erste Ideen für mögliche Maßnahmen zu entwickeln, wie Bürger*innen stärker zu aktiver Beteiligung an Mobilitätsplanungsprozessen animiert werden können.

Die Ergebnisse aus dem Stakeholder-Treffen fließen nun bis Juli 2021 in die Entwicklung eines Aktionsplans ein, der als strategischer und handlungsorientierter Rahmen konkrete Methoden und Maßnahmen zur verbesserten Ansprache und Beteiligung von Bürger*innen an Mobilitätsplanungsprozessen umfassen wird. Erste Inhalte sollen in einem zweiten Stakeholder-Event im April 2021 zur Diskussion gestellt werden.

Das Fachzentrum Nachhaltige Mobilität (FZ-NUM) beteiligt sich für das Land Hessen am EU-geförderten Interreg-Projekt „e-smartec“. Ziel der aktuellen bis Juli 2021 laufenden Projektphase ist es, maßgeschneiderte Beteiligungs- und Marketinginstrumente für Mobilitätsplanungsprozesse in Hessen zu entwickeln. Die aconium übernimmt im Rahmen von e-smartec die fachliche Beratung und Begleitung des FZ-NUM in Hessen.