Die Corona-Pandemie hat für einen Schub bei der Digitalisierung gesorgt. Wo es voran geht und welche Herausforderungen der digitalen Wandel an Behörden stellt – das steht erneut im Mittelpunkt der Nordl@nderDigital in Rostock. Der jährlich stattfindende Kongress bietet den Verwaltungen der fünf norddeutschen Bundesländer (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern) sowie Akteuren der Digitalwirtschaft ein breites Forum zur Vernetzung sowie für den Austausch von Erfahrungen zur digitalen Transformation. Zur dritten Auflage der Nordl@nderDigital, die erstmals in Präsenz stattfinden konnte, begrüßte Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die zahlreichen Gäste in der Hansestadt.
„Wir haben in Vorträgen, Fachforen und Workshops die Teilnehmer aus unterschiedlichen Behörden über den Stand der Digitalisierung in der Verwaltung informiert, uns über unsere Erfahrungen ausgetauscht und vor allem auch über die ständig neuen Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Wandels. Unser Hauptaugenmerk lag und liegt stets darauf, dass hinter den technischen Möglichkeiten Verwaltungsprozesse stehen, die unserer heutigen Zeit angepasst werden müssen. Das erfordert und ermöglicht eine neue Kultur der Zusammenarbeit – und für diese wollen wir begeistern“, nannte Digitalisierungsminister Christian Pegel die Ziele des ganztägigen Kongresses in Rostock. Dazu waren ca. 200 Teilnehmer von Behörden und deren Dienstleistern aus Norddeutschland angereist.
„Nach zwei Jahren in digitalem Format aufgrund der Corona-Pandemie hatten wir bei der dritten Auflage heute Gelegenheit, uns direkt zu begegnen und auszutauschen. Nicht zuletzt wegen Corona hat die Digitalisierung in diesen vergangenen zwei Jahren einen erheblichen Schub erfahren. So wurden etwa die Voraussetzungen geschaffen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit mobiler Technik arbeiten können und ihnen Online-Plattformen für die Zusammenarbeit zur Verfügung stehen. Ein gutes Miteinander zu finden und Aufgaben klug zu verteilen – darin liegt ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg der Digitalisierung“, sagte der Minister. So sei das Einer-für-Alle-Prinzip, auf das sich Bund und Länder bei der Verwaltungsdigitalisierung geeinigt haben, der richtige Weg: „Es macht keinen Sinn, dass sich jedes Land, jede Kommune alleine aufmacht. Das ist nicht zu leisten.“
Ein weiteres Beispiel: „Wir gehen in M-V einen konsequenten Schritt, indem wir die Ressourcen für IT und Digitalisierung der Landesverwaltung im neuen Zentrum für Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern bündeln. Wir machen aus vielen kleinen IT-Einheiten in den Ressorts ein großes schlagkräftiges Team und werden damit den immer anspruchsvolleren Anforderungen an die Cybersicherheit noch besser gerecht, bündeln unser Wissen für die digitale Verwaltung, schaffen Transparenz und Synergien.“
Christian Pegel wies daraufhin, dass es bei der Digitalisierung darum gehe, „gemeinsam Lösungen für Menschen zu schaffen. Verwaltung hat mit Menschen zu tun, und zwar an beiden Enden der Datenleitung. Der Mensch muss im Mittelpunkt von Digitalisierung stehen. Nur wenn unsere digitalen Angebote einen echten Mehrwert bringen, werden sie auch genutzt und weiterempfohlen.“
Nutzerzentrierung sei ein wichtiges Stichwort: „Anträge müssen so digitalisiert werden, dass die Nutzer damit etwas anfangen können. Wenn Sie bei einem digitalen Antrag drei Nachfragen haben und fünfmal von vorne anfangen müssen, steigen Sie aus und gehen doch wieder zum Amt. Wir müssen aber auch unsere Verwaltungsmitarbeiter im Blick haben. Wir brauchen Anwendungen, die ihnen die Arbeit erleichtern.“ Ein gutes Beispiel für beides sei die digitale Baugenehmigung, die das Land mit dem Kreis Nordwestmecklenburg federführend im Rahmen der OZG-Umsetzung entwickelt hat und deren Vorstellung beim Kongress auf großes Interesse stieß.
Im Rahmen des Kongresses war die aconium GmbH ebenfalls mit einem eigenen Informationsstand auf vertreten. Die Mitarbeiter:innen vor Ort berieten interessierte Gäste zu den verschiedenen Themenbereichen und Leistungen der aconium GmbH, etwa im Bereich der IT-Sicherheit, Geoinformation sowie der Fördermittelberatung zur Umsetzung von Digitalprojekten. „Die Teilnahme an der Nordl@nderDigital bot nach langer Zeit wieder die Chance mit regionalen Akteuren der Digitalwirtschaft und Behörden in den Dialog zu treten“, betonte Henrik Nürnberger, Projektmanager der aconium GmbH im Regionalbüro Mecklenburg-Vorpommern.