„Stadt.Land.Tech“- unter diesem Motto präsentierte sich die Smart Country Convention in diesem Jahr erneut als Treffpunkt für alle Akteure, die den digitalen Wandel vorantreiben. Das führende Event für den digitalen Staat und öffentliche Dienste bot ein umfangreiches dreitägiges Programm an mit Raum für Workshops und Networking. Die aconium begrüßte zahlreiche Fachbesucher:innen am eigenen Stand und beteiligte sich mit einem Vortrag am Kongressprogramm.
Zum Auftakt der Smart Country Convention 2023 betonte Schirmherrin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Ziele der Bundesregierung: „Wir wollen den Menschen wertvolle Zeit sparen, der Zettelwirtschaft ein Ende bereiten, offene Daten nutzbar und die Verwaltungsarbeit transparent machen.“ Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, Bauministerin Klara Geywitz und Justizminister Dr. Marco Buschmann gaben sie in verschiedenen Veranstaltungen Einblicke in die digitale Zukunft unserer Demokratie. Der digitale Staat ist auch für die Wirtschaft längst unverzichtbar. „Eine digitale Verwaltung ist kein Nice-to-have, sondern entwickelt sich insbesondere mit Blick auf den Kontakt zwischen Unternehmen und Verwaltungen zu einem wichtigen Standortfaktor“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Auf der Smart Country Convention kamen beide Seiten ins Gespräch, sodass Messe Berlin-CEO Dr. Mario Tobias ergänzt: „…die Smart Country Convention ist über die Jahre zu dem Treffpunkt für Expertinnen und Experten des Public Sector geworden.“
In der Videobotschaft des diesjährigen Partnerlandes Ukraine zeigte der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalminister der Ukraine Mykhailo Fedorov, dass selbst jetzt, während des Angriffskriegs Russlands, die Ukraine weiter am Aufbau eines digitalen Staates arbeitet. Das Land zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es für die Bevölkerung ist, vor allem jetzt auf digitale Verwaltungsleistungen zuzugreifen und zum Beispiel mit Hilfe des Diia-Portals, einer staatlichen App mit zahlreichen digitalen Verwaltungsservices, innerhalb und außerhalb der Ukraine Ausweise und offizielle Dokumente per Smartphone nutzen zu können. Die aconium unterstützt die digitale Transformation in der Ukraine und setzte, gemeinsam mit dem ukrainischen Ministerium für Digitale Transformation (MDTU) und dem EU4DigitalUA-Projekt, beispielsweise das Breitbandinformationssystem für die Ukraine um.
Ein besonderes Highlight am ersten Messetag war die Verleihung des Bitkom Smart City Index Awards. Expert:innen der Bitkom Research haben dafür in fünf Themenbereichen 12.717 Datenpunkten erfasst, überprüft und qualifiziert – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote für Mobilität und intelligente Ampelanlagen bis hin zur Breitbandverfügbarkeit. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch der Bereich Bildung untersucht. Die Ergebnisse sind für jede Stadt einzeln abrufbar.
An unserem Messestand konnten Besucher mehr über die digitale Vorreiterstadt Nürnberg erfahren, die dieses Jahr Platz vier im Bitkom Smart City Index belegte. Dort drehte sich alles um den Digitalen Zwilling, Smart-City-Strategien und Best-Practice-Beispiele aus der Regionalentwicklung. Unser Smart Regions-Team um Friedrich Huffert und Claire Piqueret Rose stellte das Masterportal vom Projekt TwinBy vor, das vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert wird. Das Masterportal ist eine Open Source Anwendung zur Einbindung verschiedener Datensätze von der Kommunen profitieren können. „Mit dem Projekt TwinBy können auch kleinere Kommunen mit dem Thema Digitaler Zwilling niedrigschwellig einsteigen,“ so Piqueret Rose. „Die angestrebte Replizierbarkeit der Use Cases und Lösungen birgt viel Potenzial vor allem für ländliche Gemeinden“.
Neben der Digitalisierung des ländlichen Raums steht für uns auch der Kompetenzaufbau von Mitarbeiter:innen im öffentlichen Sektor, beispielsweise durch E-Learningangebote und Lernplattformen im Fokus. Mit der aconium Akademie bieten wir eine große Palette an Schulungen an und konnten dem Fachpublikum der Smart Country Convention entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten vorstellen.
Am zweiten Tag der Smart Country Convention kamen die Digitalminister:innen Deutschlands (D16) zusammen. Unter dem Vorsitz von Berlin und Brandenburg sprachen sie über Blaupausen für das Thema Digitalisierung und Transformation sowie Digitalstrategien und betrachteten Beispielprojekte aus der gesamten Bundesrepublik.
Mit dem Vortrag “Tirana – a model for the Western Balkan Countries, current initiatives” unseres Teamleiters Albanien, Henri Haxhiraj, konnten die Besucher:innen den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand werfen. Er berichtete von seinen Erfahrungen in der Umsetzung von Projekten zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur vor Ort sowie zu Smart City-Initiativen und gab einen Überblick der übergeordneten politischen Ebene. „Im Bereich des eGovernments ist die e-Albania Plattform eine Schlüsselkomponente in der albanischen digitalen Landschaft, ein Portal, in dem 95 Prozent aller behördlichen Dienstleistungen nutzerfreundlich zusammenkommen“, so Haxhiraj. „Wir können den albanischen Staat mit unserer Expertise beispielsweise beim Aufbau von Smart City-Lösungen unterstützen.“
Weitere Höhepunkte der Smart Country Convention waren der Career Day, der einen besonderen Fokus auf das Thema Fachkräftesicherung legte, sowie die Verleihung des Smart Country Startup Awards. Hier wurden die Unternehmen SUMM AI und Plan4 Software für ihre innovativen Lösungen im Bereich GovTech und Smart City ausgezeichnet.
Mit mehr als 15.000 Teilnehmenden, über 300 Ausstellern und 600 Speaker:innen sowie Spitzenpolitiker:innen aus der Landes- und Digitalpolitik hat sich die Smart Country Convention erneut als eines der wichtigsten Foren zum Austausch für die internationale Breitband-Branche bewiesen. Neben dem Partnerland Ukraine präsentierten Vertreter:innen weiterer europäischer Staaten wie Spanien, Portugal, Finnland und Estland ihre Pionierprojekte und Digitalisierungsinitiativen. Der Termin für das nächste Jahr steht natürlich schon fest im Kalender: die nächste Smart Country Convention wird vom 15. bis 17. Oktober 2024 stattfinden und erneut Verwaltungen, Politik, Wissenschaft und Digitalwirtschaft zusammenbringen.