In Zusammenarbeit mit dem Land Thüringen hat die Stadt Jena eine Acht-Punkte-Strategie zum Ausbau der Digitalisierung entwickelt, um die Vision einer „Smart City Jena“ weiter voran zu bringen. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee stellte Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter das Vorhaben für eine künftige digitale Modellregion am 26. April in Jena vor.

Zu der acht Punkte umfassenden Strategie gehören Themen aus verschiedenen städtischen Bereichen, die durch Digitalisierung effizienter und transparenter gestaltet werden können. Unter anderem sollen Verkehrsleitrechner sowie die Lichtsignaltechnik in Jena erneuert und ein Verkehrsleitsystem geschaffen werden, um Staus zu vermeiden und den Parksuchverkehr zu verringern. Ein digitales Baustellenmanagement soll die Verwaltung und Bürger über Großbaustellen in der Stadt informieren. Durch die Implementierung von E-Government-Anwendungen können die Jenaer und Jenaerinnen in Zukunft mehr digitale Verwaltungs- und Serviceangebote im Bürger- und Unternehmensservice-Portal nutzen. Zudem stehen die digitale und informatorische Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich auf der Agenda.

Schon jetzt stellt die Stadt Jena unterschiedliche statische und dynamische Daten in Form von Statistiken, Karten und Texten auf einem Open-Data-Portal zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Datensätze zur Bevölkerungsstruktur, der lokalen Bildungslandschaft, den Standorten der Ladesäulen der Stadtwerke Jena-Pößneck oder der Entwicklung der Innenstadt seit 1991.

„Digitalisierung ist eins der großen Zukunftsthemen“, sagte Oberbürgermeister Schröter. „Dieser Herausforderung stellt sich die Stadt Jena.“ Ein zentraler Aspekt der vorgestellten Strategie ist die Schaffung entsprechender Grundlagen für ein flächendeckendes Gigabit-Netz, um beispielsweise öffentliches WLAN im gesamten Stadtgebiet zu installieren. Für den notwendigen Breitbandausbau in Jena werden sowohl Landes- als auch Bundesfördermittel eingesetzt. Im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitband des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhält die Stadt Jena eine Förderung in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Thüringen wird 2,1 Millionen Fördermittel als Kofinanzierung für den Breitbandausbau bereitstellen.

Minister Tiefensee unterstrich die Unterstützung des Landes für das derzeitige Digitalisierungsprojekt: „Gemeinsam wollen wir Jena zur digitalen Modellregion Thüringens entwickeln. Mit der Acht-Punkte-Strategie der Stadt gibt es dafür jetzt einen klaren Fahrplan. Das ist die Voraussetzung, um von den Fördertöpfen des Landes zu profitieren.“ Zusätzliche Unterstützung erwartet der Minister auch von der Bundesebene, wo gerade im Digitalisierungsbereich neue Initiativen und Programme gestartet werden sollen. Daran ließe sich mit dem Jenaer Konzept hervorragend anknüpfen, so Tiefensee. „Die Zeit ist günstig. Von Land und Bund kommt frischer Rückenwind für die Digitalisierung. Mit seiner Smart-City-Offensive hat Jena rechtzeitig die Segel aufgespannt, um diesen Wind zu nutzen.“

Bis Ende 2019 stellt das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft Fördermittel von rund 75.000 Euro in Aussicht, um beispielsweise einen Aktionsplan und eine Umsetzungsstrategie mit konkreten Vorhaben zu entwickeln. Auf der Grundlage des nun vorgestellten Konzepts besteht für die Stadt Jena außerdem in Zukunft die Möglichkeit, in weiteren Bereichen – unter anderem Wirtschaft, Wissenschaft, Schule, Energie, Mobilität sowie dem Breitband- und WLAN-Ausbau – Fördermittel einzuwerben.


Foto oben: Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter (links) und Wolfgang Tiefensee (Thüringer Minister für Wirt-schaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft) stellen die Acht-Punkte-Strategie zum Ausbau der Digitalisierung in Jena am 26.04.2018 vor.
Fotocredit: Stadt Jena/ Kristian Philler
Foto unten: Die Innenstadt von Jena.
Fotocredit: Stadt Jena / Daniel Hering