Der Landkreis Weilheim-Schongau in Oberbayern ist einer der wirtschaftlich stärksten in ganz Deutschland. Die Kreisstadt Weilheim wurde aufgrund der guten Infrastruktur und des wirtschaftlichen Wachstums im Mai 2018 sogar zum Oberzentrum ernannt und übernimmt damit die Versorgungsfunktion in Form medizinischer Dienstleistungen und diverser Einkaufsmöglichkeiten für Weilheim-Schongau und vier weitere Landkreise südlich von München. In der 23.000 Einwohner-Stadt Weilheim sind rund 2.500 gewerbliche Betriebe ansässig – meist kleine und mittelständische Unternehmen. Zudem hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hier einen Standort. Damit Weilheim weiterhin wirtschaftlich wachsen kann, legt die Stadt ein Hauptaugenmerk auf den Breitbandausbau.
Laut den Stadtwerken Weilheim verfügen in der Kreisstadt bisher 278 Haushalte über Internetzugänge mit Übertragungsraten von weniger als 30 Mbit/s. Das soll sich ändern: Im Januar 2017 beschloss der Stadtrat den Breitbandausbau in Weilheim. In dieses Projekt fließen rund 2,6 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm Breitband, 620.000 Euro aus dem bayerischen Förderprogramm und 2,6 Millionen Euro Eigenmittel der Stadt. So stehen Weilheim insgesamt rund 5,8 Millionen Euro für den Ausbau zur Verfügung. Das Ziel: Die 278 Haushalte sollen Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s und Unternehmen Internetgeschwindigkeiten von mindestens 1 Gbit/s erhalten. Verschiedene öffentliche Einrichtungen im Landkreis wie die Verwaltung, Schulen und Kindergärten bekommen Anschlüsse mit Datenübertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s.
Ausbau bereits zu 80 Prozent fertiggestellt
Im Mai 2018 fand der offizielle Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau in Weilheim statt. Seitdem schreiten die Baumaßnahmen gut voran. „Bereits 80 Prozent der Bauleistungen sind mittlerweile erbracht. Das heißt, die Hauptversorgungstrasse ist im Wesentlichen fertiggestellt“, erklärt André Behre, Prokurist bei den Stadtwerken Weilheim und Projektverantwortlicher beim Breitbandausbau in der Kreisstadt. Insgesamt sollen rund 172 Kilometer Glasfaserkabel in Leerrohren mit einer Gesamtlänge von 85 Kilometern verlegt werden. Dazu sind Tiefbauarbeiten von 61 Kilometern nötig.
Um die Glasfaserkabel in Weilheim unter die Erde zu bringen, entschied sich die Stadt in einigen Gebieten für das Spülbohrverfahren. Bei diesem Verfahren wird eine Art Tunnel in den Boden gebohrt – ohne dass die Oberfläche aufgegraben werden muss. Durch diesen Tunnel zieht der Bohrer dann ein Leerrohr, in das später die Glasfaserkabel gelegt werden können. „Das Spülbohrverfahren hat sich bewährt. Wir konnten es an mehr Strecken als geplant anwenden. So haben wir sogar einen kleinen Zeitvorsprung erreicht“, sagt Behre. Der reibungslose Ausbau des Breitbandnetzes funktioniert auch dank der Unterstützung durch das Regionalbüro der aconium GmbH in München, das den Ausbau begleitet. „Die Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro war immer sehr angenehm. Schön, dass wir alle an einem Strang ziehen“, lobt Behre: „Nach derzeitigem Stand werden wir voraussichtlich im Juli 2019 fertig sein.“ Dann soll das Gesamtnetz in Betrieb genommen und 278 Haushalte, 57 Unternehmen und die öffentliche Verwaltung an das neue Breitbandnetz angeschlossen werden.
Um die Glasfaserkabel in Weilheim unter die Erde zu bringen, entschied sich die Stadt in einigen Gebieten für das Spülbohrverfahren. Bei diesem Verfahren wird eine Art Tunnel in den Boden gebohrt – ohne dass die Oberfläche aufgegraben werden muss. Durch diesen Tunnel zieht der Bohrer dann ein Leerrohr, in das später die Glasfaserkabel gelegt werden können. „Das Spülbohrverfahren hat sich bewährt. Wir konnten es an mehr Strecken als geplant anwenden. So haben wir sogar einen kleinen Zeitvorsprung erreicht“, sagt Behre. Der reibungslose Ausbau des Breitbandnetzes funktioniert auch dank der Unterstützung durch das Regionalbüro der aconium GmbH in München, das den Ausbau begleitet. „Die Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro war immer sehr angenehm. Schön, dass wir alle an einem Strang ziehen“, lobt Behre: „Nach derzeitigem Stand werden wir voraussichtlich im Juli 2019 fertig sein.“ Dann soll das Gesamtnetz in Betrieb genommen und 278 Haushalte, 57 Unternehmen und die öffentliche Verwaltung an das neue Breitbandnetz angeschlossen werden.
Für einen Anschluss an das schnellere Breitbandnetz hat sich auch die Bodenstation des DLR in Weilheim beworben. Über die Bodenstation tauscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Informationen mit Satelliten im Weltraum aus und bestimmt gleichzeitig die genaue Flugbahn der Raumfahrzeuge. Für diese Berechnungen sind hohe Bandbreiten äußerst wichtig. Aktuell verfügt die Bodenstation bereits über einen Zugang zum Glasfaserinternet, aber: „Mit einer weiteren Datenanbindung schafft man zusätzliche Sicherheit“, erklärt Martin Häusler, Leiter der DLR-Bodenstation in Weilheim. Fällt eine Leitung aus – etwa aufgrund von Straßenarbeiten – können die Projekte der Bodenstation über die zweite Datenverbindung weitergeführt werden. „Und nicht zuletzt denken wir natürlich auch an die Zukunft“, sagt Häusler: „Auch, wenn die bestehende Glasfaseranbindung noch Reserven in der Datenkapazität hat, so sind diese vielleicht irgendwann erschöpft.“
Digitale Bildung in Weilheim
Neben der DLR-Bodenstation, den Privathaushalten und den ortsansässigen Unternehmen soll es einen weiteren großen Profiteur des Breitbandausbaus in der Kreisstadt in Oberbayern geben: „Ein ganz großer Fokus liegt bei uns auf der Digitalisierung der Schulen“, erklärt Behre von den Stadtwerken Weilheim. Im Frühjahr 2019 soll eine neue Berufsschule gebaut werden, die an das schnelle Breitbandnetz angeschlossen wird, sobald der Neubau fertiggestellt ist. Schon dieses Jahr bekommen alle bestehenden Schulen in der Kreisstadt einen neuen Internetzugang. „Nach den Ferien im Sommer sollen alle Schulen einen Anschluss an das schnelle Breitbandnetz haben“, sagt Behre. So kann das neue Schuljahr in Weilheim digital beginnen.