Die baden-württembergische Gemeinde Zimmern ob Rottweil steht gut da. Die Einwohnerzahlen steigen, neue Gewerbe- und Industrieansiedlungen haben Arbeitsplätze geschaffen – dem demografischen Wandel trotzt man in dieser idyllischen Region am Rande des Schwarzwaldes bereits seit Jahren erfolgreich.

Ein Grund dafür ist die gute Verkehrsanbindung mit Anschluss an die Autobahn 81, die vom westlichen Bodensee nach Stuttgart führt. Sie hat in Verbindung mit der wirtschaftsorientierten Standortpolitik sowie dem Engagement der Bildungseinrichtungen und Kammern der Technologieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg zur Ansiedelung zahlreicher Unternehmen geführt. Die sieben Gewerbegebiete und die verschiedenen Ortsteile von Zimmern o. R. warten heute mit einem Branchenmix aus Handwerk, Handel, Dienstleistungen und produzierendem Gewerbe auf. Ergänzt von Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind damit die Grundlagen für Arbeiten und Leben in der Region geschaffen.

Bürgermeisterin Carmen Merz war jedoch frühzeitig klar, dass es einiger weiterer Schritte bedarf, um diese Entwicklung fortzusetzen.

„Zu einer wachsenden Gemeinde im ländlichen Raum gehört selbstverständlich auch eine intakte Infrastruktur“, erklärt Merz und betont, dass diese Infrastruktur heute eben nicht mehr nur aus einem Straßennetz, sondern auch aus einem flächendeckenden Breitbandnetz bestehe. Angesichts des digitalen Wandels und der damit einhergehenden Veränderung von Geschäftsprozessen und Lebensweisen ist die Breitbandinfrastruktur zentraler Standortfaktor für Kommunen und Regionen.

Industriebetriebe, aber auch das Handwerk und die zahlreichen Dienstleister sind im Zeitalter der Digitalisierung auf leistungsfähige Netzzugänge angewiesen, um im nationalen und internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Darüber hinaus „ist eine gute digitale Versorgung heute ausschlaggebend für die Wahl des Wohnortes von Bürgerinnen und Bürgern“, erläutert Merz und stellt klar, dass dies gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein nicht zu unterschätzender Attraktivitätsfaktor für eine Region sei.

Hohe Datenübertragungsraten sind keinesfalls nur für den Kernort Zimmern wichtig, sondern auch in der Fläche, also in den Ortsteilen Horgen, Flözlingen und Stetten von essenzieller Bedeutung. Alle Bürger, Gewerbeansiedlungen und Teilorte sollen an der digitalen Entwicklung partizipieren.

Die Gemeindeverwaltung von Zimmern o. R. treibt daher seit Jahren den Netzausbau in der Gesamtgemeinde energisch voran. So wurden Weiterbildungen und Seminare zur Umsetzung des Breitbandausbaus besucht, eine Leerrohrinfrastruktur für Glasfaserleitungen geschaffen und Kontakt zum Landtag in Stuttgart etabliert.

Dieses Engagement trägt nun Früchte. Durch die Initiative des Landkreises Rottweil, der mit Unterstützung des Bundesförderprogramms Breitband flächendeckend die weißen Flecken in der Region erschloss, wurde es für die Gemeinde möglich, alle Teilorte mit Glasfaserleitungen anzubinden.

Der Ausbau im Landkreis Rottweil erfolgte in insgesamt acht Bauabschnitten. Das achte und damit letzte Ausbaugebiet ging Anfang April bei einer feierlichen Veranstaltung in Schenkenzell – etwa 30 Kilometer nordwestlich von Zimmern o. R. – ans Netz.

„Wir haben mit finanzieller Förderung durch Bund und Land das Ziel unseres ambitionierten Projektes, möglichst vielen Menschen und Unternehmen in möglichst kurzer Zeit einen möglichst schnellen Internetanschluss zur Verfügung zu stellen, nun erreicht“, sagte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel anlässlich der Inbetriebnahme.

Aus dem Bundesförderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird der Breitbandausbau im Landkreis Rottweil mit gut 5,9 Millionen Euro gefördert. Das Land Baden-Württemberg steuert gut 2,3 Millionen Euro bei. Von dem kreisweiten Projekt profitieren über 18.900 Haushalte, die nun auf Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s zurückgreifen können; über 60 Prozent davon stehen Datenübertragungsraten von 100 Mbit/s und höher zur Verfügung. Zudem können durch den geförderten Ausbau mehr als 2.000 Unternehmen des Landkreises Netzanschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s nutzen.

Mit Blick auf ihre Gemeinde bedankt sich Carmen Merz für die kreisweite Initiative: „Wir sind Herrn Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes Rottweil sehr dankbar, dass sie hier zukunftsorientiert die Sache in die Hand genommen und allen im Landkreis Rottweil schnelles Internet beschert haben – ein echtes Vorzeigeprojekt und ein Segen für die Region.“

Zur Standortattraktivität der Gemeinde Zimmern o. R. und der ganzen Region hat der Ausbau in jedem Falle beigetragen. „So mancher Arbeitnehmer wird sich bei der Wahl des Arbeitsplatzes für Zimmern entscheiden und mit seiner Familie in die schöne Gemeinde ziehen“, so die Bürgermeisterin.


Foto oben: Blick auf Zimmern ob Rottweil (Baden-Württemberg), auffällig: der Thyssenkrupp Testturm, in dem seit 2017 Hochgeschwindigkeitsaufzüge und -fahrstühle getestet werden. Fotocredit: Gemeindeverwaltung Zimmern ob Rottweil
Foto Mitte: Carmen Merz, Bürgermeisterin von Zimmern ob Rottweil. Fotocredit: Carmen Merz/Ralf Graner.
Foto unten: Rathaus der Gemeinde Zimmern ob Rottweil. Fotocredit: Gemeindeverwaltung Zimmern ob Rottweil