Neun Digitalisierungsprojekte, drei Arbeitsgruppen und ein gemeinsames Ziel: Die hessischen Landkreise zeigen, wie moderne Verwaltung durch Zusammenarbeit gelingt – und wie Projektenden zu neuen Anfängen werden.

Ein gemeinsames, strategisches Vorgehen bei der Digitalisierung ist für die hessischen Landkreise von zentraler Bedeutung. Die aktuellen Herausforderungen – vom Fachkräftemangel über knappe Ressourcen bis hin zu gestiegenen Erwartungen an Bürgernähe und Effizienz – verlangen nach koordinierten, zukunftsfähigen Lösungen.

Vor diesem Hintergrund haben der Hessische Landkreistag und die hessischen Landkreise im Rahmen des Förderprogramms „Starke Heimat Hessen“ über zwei Jahre hinweg an der Entwicklung und Umsetzung digitaler Lösungen gearbeitet. aconium begleitete das Vorhaben als Projektmanager und Umsetzungspartner.

Feierlicher Abschluss – mit Blick nach vorn

Am 20. Mai 2025 fand im Haus der kommunalen Selbstverwaltung in Wiesbaden die Abschlussveranstaltung statt. Mit dabei: Digitalstaatssekretär Stefan Sauer, Landrat Bernd Woide als Vizepräsident des Hessischen Landkreistages, Vertreter:innen aller beteiligten Landkreise sowie Projektpartner wie ekom21 und der KommunalCampus.

Vorgestellt wurden insgesamt neun Umsetzungsprojekte, die konkrete Mehrwerte schaffen – etwa durch landkreisübergreifende Softwarebeschaffung, die Entwicklung von E-Learning-Angeboten oder KI-basierte Automatisierungslösungen in der Prozessbearbeitung.

Ein besonderes Highlight war die Präsentation des Digitalen Verwaltungszentrums Werra-Meißner-Kreis durch Landrätin Nicole Rathgeber. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie auch kleinere und strukturschwächere Landkreise mit gezielter Unterstützung große Schritte in Richtung digitale Verwaltung machen können.

Strukturierter Austausch – konkrete Ergebnisse

Die Projekte waren in drei übergreifende Arbeitsgruppen gegliedert:

  • New Work & Neue Arbeitswelten
  • Cybersecurity & IT-Sicherheit
  • Gebäudedigitalisierung & -automatisierung

In zehn Sitzungen je Arbeitsgruppe legten die Beteiligten ihre Schwerpunkte fest, teilten Wissen, entwickelten Umsetzungshilfen (z. B. Leitfäden, Checklisten) und stellten sich ihre Zwischenergebnisse regelmäßig gegenseitig zur Verfügung. Diese intensive Form der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung war ein zentrales Erfolgskriterium.

Wertschätzung für gemeinsame Standards

Staatssekretär Stefan Sauer würdigte in seiner Rede das Engagement der Landkreise und die Fortschritte in der Standardisierung:

„Standardisierung in der Verwaltung ist Ausdruck von Gemeinschaftssinn und ein entscheidender Schritt zu mehr Effizienz im Interesse der Bürgerinnen und Bürger.“

„Eine zukunftsfähige, bürgernahe Verwaltung ist vor allem in Zeiten des weit verbreiteten Misstrauens in staatliche Institutionen ein Weg, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren und Vertrauen zurückzugewinnen.“

Auch Tim Brauckmüller, Geschäftsführer der aconium GmbH, betonte diesen Aspekt in seinem Beitrag:

„Hessen ist ein Vorreiterland in der Digitalisierung der Kommunalverwaltung, denn das integrierte, strategische Vorgehen ist, auch dank dem Engagement der Landkreise, erfolgreich. Gleichzeitig weisen die Ergebnisse des Projektes auch darauf hin, dass Digitalisierung eine Daueraufgabe ist, die konstanter Aufmerksamkeit und Ressourcen bedarf – das Projektende darf also erst der Anfang der weiteren Kooperation sein.“

Digitalisierung verändert den Alltag in der Verwaltung

Die Umsetzungserfolge der hessischen Landkreise zeigen:

Wo Kooperationsbereitschaft, Dynamik und Flexibilität vorhanden sind, wird Digitalisierung zum Treiber echter Veränderung. Routineaufgaben können automatisiert werden, Mitarbeitende werden entlastet und moderne Arbeitsbedingungen – inklusive mobiler Arbeitsplätze und digitaler Bürgerangebote – können flächendeckend realisiert werden.

Die hessischen Landkreise gehen mit gutem Beispiel voran – und machen deutlich: Digitalisierung ist kein isoliertes Projekt, sondern eine gemeinsame, strategische Daueraufgabe.