• Vollständiger D21-Digital-Index 2023/2024 der Initiative D21 veröffentlicht
  • Großteil der Bürger:innen in der digitalen Welt angekommen: Digital-Index-Wert bei 58 von 100 Punkten
  • Künstliche Intelligenz (KI), ChatGPT und Co.: Schon jede:r Dritte nutzt KI-Dienste

Die Initiative D21 hat den D21-Digital-Index für 2023/2024 veröffentlicht. Das aktuelle Lagebild zur Digitalen Gesellschaft betrachtet die Anpassungs- und Zukunftsfähigkeit der Digitalen Gesellschaft in Deutschland. Neben der Resilienz der Bevölkerung im digitalen Wandel lag der Fokus auf dem Informations- und Kommunikationsverhalten der Menschen, der digitalen Wertschöpfung in der Transformation der Arbeitswelt sowie dem ökologischen Wandel hin zu einem nachhaltigen digitalen Leben.

Vor allem junge Menschen resilient im digitalen Wandel

Auch in diesem Jahr wird deutlich: Der Großteil der Menschen in Deutschland nimmt an der digitalen Welt teil und nutzt ihre Möglichkeiten selbstbestimmt. Das belegt der diesjährige Digital-Index-Wert von 58 von 100 Punkten (+1 zum Vorjahr). Der Wert setzt sich aus vier Dimensionen zusammen: Zugang zur digitalen Welt, Grundeinstellung, Kompetenz sowie Nutzungsverhalten. Die Dimension „Zugang zur digitalen Welt“ ist dabei wie in den Vorjahren am höchsten ausgeprägt und hat mit 3 Punkten den stärksten Zuwachs erfahren. Den höchsten Digital-Index-Wert erreicht die Altersgruppe der 20-29-jährigen mit 68, woraus sich schließen lässt, dass die jungen Menschen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn gut für die digitale Zukunft gerüstet sind. Der Index zeigt in diesem Jahr: Je jünger, desto resilienter im digitalen Wandel. Insgesamt sinkt die Resilienz der Menschen, also ihre Fähigkeit mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten, denn 52 Prozent der Bürger:innen stehen der Digitalisierung skeptisch bis distanziert gegenüber, das belegt die aktuelle Studie.

Aber auch bei älteren Generationen steigt der Digital-Index an. In der Generation X (geboren Mitte der 1960er bis frühe 1980er) und der Generation bis 1945 überdurchschnittlich um je 2 Indexpunkte. Während die Generation X vor allem in den Dimensionen Kompetenz und Nutzung aufholt, steigt der Gesamtindex bei der ältesten Generation bis 1945 insbesondere aufgrund eines höheren Zugangs und eines Zuwachses bei der Grundeinstellung an.

Kompetenzaufbau ermöglicht mehr Beteiligung

Auch gesamtgesellschaftlich betrachtet gewinnt die Bevölkerung in Deutschland an Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien und Anwendungen. Jeder Zweite verfügt über alle fünf Basiskompetenzen, welche aus Sicht der Studienautoren ein zentraler Baustein für einen resilienten Umgang mit dem digitalen Wandel sind (Fotos/Videos mit Smartphone versenden; Informationen online finden; Textprogramme nutzen; Smartphonefunktionen anpassen; Starke Passwörter verwenden).

Tim Brauckmüller, Geschäftsführer der aconium GmbH: „Unsere digital vernetzte, demokratische Gesellschaft muss den Anspruch haben, alle Bürger:innen mitzunehmen. Ihr Idealtypus zeichnet sich dadurch aus, dass sie für alle Generationen nutzerfreundlich, inklusiv, zielgruppengerecht und sicher zugänglich ist. Voraussetzung für eine solche offene, faire, digital-gestützte Arbeits- und Lebenswelt sind ein gleichwertiger Zugang zu digitalen Infrastrukturen in Stadt und Land sowie Beteiligungsangebote. Die aktuelle Zeitenwende verlangt dabei mehr Verantwortung zu übernehmen, um den Kompetenzaufbau auf allen Ebenen, von Bürger:innen, über Verwaltungen bis in die Betriebe zu fördern.“

Fit für die Zukunft durch digitale Anwendungen

Besonders interessant in der Studie der Initiative D21 sind die Ergebnisse bezüglich der Nutzung von KI-Anwendungen. Im letzten Jahr prägte vor allem die KI-Innovation ChatGPT den gesellschaftlichen Diskurs. Aus der aktuellen Studie geht hervor, dass fast jede:r Fünfte ChatGPT bereits im ersten halben Jahr nach Start genutzt hat. Damit wurde das Potenzial von KI für viele Menschen innerhalb kürzester Zeit unmittelbar erlebbar. 47 Prozent nutzten die Anwendung zur Erstellung von Texten und zum kreativen Schreiben – aber mit 43 Prozent nutzte ein hoher Anteil Chat-GPT auch als Suchmaschine bzw. zur Informationsbeschaffung.

Hintergrund

Bei dem D21-Digital-Index handelt es sich um eine repräsentative Gesellschaftsstudie, durchgeführt von Kantar. Sie wurde erstmals 2013 von der Initiative D21 veröffentlicht und stellt seitdem jährlich den Grad der Digitalisierung der Gesellschaft dar. Im Zeitverlauf gibt sie Aufschluss darüber, wie der digitale Wandel in der Deutschen Gesellschaft voranschreitet. Basierend auf einer empirischen Grundlage bildet die Studie das Fundament für die Entscheidungsfindung politischer, wirtschaftlicher, zivilgesellschaftlicher und wissenschaftlicher Akteur:innen.

Die Initiative D21 ist ein Netzwerk für die digitale Gesellschaft. Sie bringt neben rund 140 Mitgliedsunternehmen und -institutionen auch Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Die aconium GmbH ist langjähriger Partner des gemeinnützigen Vereins D21 und unterstützt den D21-Index als Sponsor.

Den vollständigen D21-Digital-Index 2023/2024 finden Sie hier zum Download:
https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index